Fernwärme Millionen für Burger Blockheizkraftwerk
Das Blockheizkraftwerk in Burg-Süd wird technisch erneuert. Die Anlage erhält vier neue moderne Gas-Otto-Motoren.
Burg l Zentimeter für Zentimeter wird der blaue, tonnenschwere Motor mit einem Kran auf den Vorplatz des Heizkraftwerkes in Burg-Süd gehievt. Hellfried Kirchner, Leiter Wärmeversorgung der Stadtwerke, und seine Mitarbeiter platzieren das Maschinenteil. Vor ihnen steht ein Gas-Otto-Motor der neuesten Generation mit Generator. Bis er, mit Erdgas angetrieben, richtig brummen wird, dauert noch Monate. Die angeschaffte Technik ist aber der erste Teil einer umfangreichen, knapp vier Millionen Euro teuren Investition in die Strom- und Wärmeerzeugung, die das Unternehmen jetzt anschiebt.
Vier Maschinen wurden erworben. Sie stehen jeweils für eine Leistung von 1125 Kilowatt (kW) Elektroenergie und 1400 Kilowatt Wärme, womit ein hoher Wirkungsgrad verbunden sei.
Zudem könnten nun auch neue Regelungen des Immissionsschutzes problemlos umgesetzt werden. „Und die Maschinen ersetzen nach mehr als 20 Jahren die alten vier Motoren, die ordentlich gelaufen, aber nun auch verschlissen sind“, erläutert Kirchner. Im Durchschnitt haben sie bis jetzt rund 110.000 Betriebsstunden geschafft.
Die Umstellung geht längst nicht von einem Tag auf den anderen. Bevor die Motoren für die nächsten Jahrzehnte in Betrieb gehen, müssten zunächst die Fundamente dafür hergestellt sowie neue Steuer- und Leistungskabel installiert werden, ergänzt Andreas-Dirk Schilling, Meister Wärme. Darüber hinaus sind die Fachleute dabei, „die dazugehörigen technischen Komponenten, wie Anschlussteile, Schalldämpfer oder Wärmetauscher auszuwählen. Denn hier muss ein Zahnrad ins andere passen.“
Zwei der alten Gas-Otto-Motoren laufen noch bis Monatsende, die anderen wurden bereits ausgebaut. Die komplette Montage soll bis Mitte Dezember über die Bühne gehen. Diesen Zeitplan wollen die Stadtwerke unbedingt einhalten. Auch deshalb, weil die Heizperiode dann längst begonnen hat und beispielsweise jede Menge Wärme benötigt wird. Und im kommenden Jahr wird dann auch noch die Kesselanlage modernisiert. „Dann sind wir die Zukunft gut gerüstet“, ist sich Kirchner sicher. Er weiß, dass die Anlage am Rande der Stadt vor allem in Wintermonaten im Fokus der Öffentlichkeit steht. Immerhin werden rund 2700 Wohnungen und etwa 35 öffentliche Einrichtungen von dort aus über ein 18 Kilometer langes Rohrnetz mit Wärme versorgt. Fünf Mitarbeiter kümmern sich täglich um einen reibungslosen Ablauf der Wärmeversorgung. Ein Drittel des in der Stadt verbrauchten Stroms wird bislang im Heizkraftwerk produziert und die dabei entstehende Abwärme ins Fernwärmenetz eingespeist.