Wintereinsatz Mit 1000 Tonnen Salz unterwegs
Die Straßenmeisterei Körbelitz ist bereit für Glätte-Einsätze im Jerichower Land. Dabei helfen sollen 1000 Tonnen Salz.
Körbelitz l „Winter ist erst, wenn wir regelmäßig Einsätze fahren“ – Harald Siebeck arbeitet seit 1977 bei der Straßenmeisterei in Körbelitz, seit 1990 ist er Leiter des Standortes. Er hat viele Sommer mitgemacht, vor allem aber: viele Einsätze bei Schnee und Glätte. Auf beides ist die Straßenmeisterei gut vorbereitet – 1000 Tonnen Salz warten dort auf ihren Einsatz im Landkreis.
Am vergangenen Wochenende ging es dann los: Die ersten Streufahrzeuge machten sich auf den Weg durch das verzweigte Jerichower Land auf nach Heyerothsberge.
„Pauschal kann man den Streusalzverbrauch nicht festlegen, das hängt immer von der Witterung ab“, so Siebeck. Er schätzt jedoch, dass pro Streuumlauf durchschnittlich 30 Tonnen Salz auf den Straßen landen, auf einen Quadratmeter verteilen die Maschinen zwischen fünf und 40 Gramm Salz.
Das Salz selbst ist herkömmliches Kochsalz, vermengt mit einem Emulgator, der verhindert, dass es bei der Lagerung verklumpt. Die Körner rieseln im Einsatz dann vom Streufahrzeug auf einem Band durch einen großen Trichter. An dessen Ende wird das Salz mit Magnesiumchlorid besprüht. Dann fällt es auf einen rotierenden Streuteller, der das Gemisch dann auf den Straßen verteilt.
Die Straßenmeisterei ist für die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen verantwortlich. „Um 3 Uhr geht es bei uns los“, erklärt Harald Siebeck. Dann beginnt die Kontrollfahrt durch den Landkreis. Denn: Nur weil das Thermometer fünf Grad im Minusbereich anzeigt, bedeutet das nicht zwangsweise Glätte.
Glitzert es eisig auf den Straßen, rücken die Fahrzeuge aus. „Wir haben Verträge mit neun Kleinunternehmern, die für uns im Einsatz sind“, so Siebeck. Zusätzlich besitzt die Straßenmeisterei drei eigene Fahrzeuge, darunter ein Fahrzeug speziell für die Fahrradwege im Landkreis.
Schneit es im Jerichower Land, rücken die Räumfahrzeuge ab drei Zentimeter Schnee aus. „Wir müssen dann auch am Ball bleiben“, so Siebeck. Ist die erste Schneedecke beseitigt, streuen die Fahrzeuge noch Salz darüber, damit die vielbefahrene Schicht nicht zu glatt wird.
Zur Winterzeit arbeiten die Fahrer im Zwei-Schichtsystem von 3 Uhr nachts bis mittags sowie von 13 Uhr bis 22 Uhr – je nach Wetterlage auch länger. Die Auszubildenden dürfen bei den Fahrten manchmal dabei sein, „sie sind aber nie allein unterwegs“, so Chef Siebeck.
„Man darf sich als Autofahrer nachts nicht allein auf den Winterdienst verlassen“, erklärt Harald Siebeck. Auch um 4 Uhr morgens passieren plötzliche Temperaturschwankungen in den Minusbereichen. Bis der Winterdienst dann vor Ort ist, dauert es: Auch die Fahrzeuge, die streuen, kämpfen dann mit spiegelglatten Straßen.