Anlehnung an 8. Mai 1945 Mit Holzkreuzen und Parolen: Rechte sorgen mit Anschlag auf Kirche in Burg bei Magdeburg für Entsetzen
Mit Entsetzen reagiert der Kirchenkreis in Burg (Jerichower Land) auf das, was an einer Kirche zu lesen war. Die Polizei nimmt sich der rechten Schmierereien an. Im Blick steht ein Straßenfest.
Burg - Nein, diese Botschaften lassen keine Doppeldeutigkeit oder Zweifel zu. Sie sind eindeutig. Und zwar rechts. Die St.-Petri-Kirche an der Ecke Franzosenstraße/Bruchstraße ist von Unbekannten mit Schriftzügen beschmiert worden. Zudem wurden an der Umfriedungsmauer 13 schwarze Holzkreuze aufgestellt, die mit weißer Schrift versehen waren. Die Polizei nimmt sich der Sache an.
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Beamte stellten in den frühen Morgenstunden vom 8. Mai 2024 vor Ort fest, dass zwei Graffitis mit dem Wortlaut „8. Mai – wir feiern nicht“ in Verbindung mit verfassungsfeindlichen Symbolen an die Mauer geschmiert wurden. Der 8. Mai 1945 symbolisiert das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und den Sieg über den Nationalsozialismus, so der Hintergrund.
Straßenfest als Chance sich zu positionieren und Gesicht zu zeigen
Eine weitere Schmiererei umfasste mehrfach die Zahlen 88, die in der rechten Szene als Code für den nationalsozialistischen Gruß „Heil Hitler“ stehen. Die Kreuze waren mit den Worten „Mord, Vertreibung, Vergewaltigung“ versehen. Sie wurden durch die Polizei sichergestellt, die Schriftzüge sind unkenntlich gemacht worden. Die Ermittlungen sind angelaufen. Wer Hinweise auf die Täter geben kann oder verdächtige Fahrzeuge beobachtet hat, meldet sich im Polizeirevier Jerichower Land unter (03921) 92 00.
„Mich macht so etwas sprachlos und wütend“, reagiert Superintendentin Ute Mertens auf den Anschlag. Botschaften wie diese wolle man in der Stadt nicht, „daher veranstalten wir als Kirchenkreis mit vielen Mitstreitern am Sonnabend ein Straßenfest, welches das unterstreichen soll“. In ihrem kurzen Eingangswort wolle sie am Sonnabend, 11. Mai 2024, bei der Veranstaltung in der Innenstadt auf den Vorfall Bezug nehmen, kündigt Ute Mertens an. Denn: „Egal an welcher Stelle in der Stadt – Denkweisen wie diese sind nicht tragbar.“
In sozialen netzwerken wird gegen Fest gehetzt
Unter dem Motto „Burg ist bunt“ werden im Bereich vom Magdalenenplatz verschiedene Programmpunkte und Mitmach-Aktionen geboten. Von 15 bis 17 Uhr soll gezeigt werden, wie bunt, vielfältig und schön Burg sei, heißt es.
Im Vorfeld ist im sozialen Netzwerk Facebook dagegen gehetzt worden. Ankündigungen der Veranstaltung folgten viele zum Teil herabwürdigende Kommentare.