Wirtschaft im Jerichower Land Möser: Darum gibt es keine neuen Sparmaßnahmen
Trotz massiven Defizits verabschiedet der Gemeinderat den Haushalt 2023 ohne Konsolidierungskonzept. Gemeindemitarbeiterin Karin Petzold erklärt die Hintergründe.

Möser - Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung hat die Gemeinde Möser den Haushaltsplan für das laufende Jahr beschlossen. Trotz eines massiven Defizits im Ergebnisplan und des damit nicht ausgeglichenen Haushaltes gibt es kein Konsolidierungskonzept (Sparmaßnahmen). Das habe vor allem zwei Gründe.
Auf die Sparmaßnahmen könne verzichtet werden, „weil die mittelfristige Ergebnis- und Finanzplanung (2024-2026) jeweils ein positives ordentliches Ergebnis ausweist“, erklärt die Sachgebietsleiterin der Finanzen, Karin Petzold, auf Nachfrage der Volksstimme. Der zweite Grund ist, weshalb auf weitere Sparmaßnahmen verzichtet werden könne, ist, dass durch das Eigenkapital der Gemeinde Möser in Höhe von 2,7 Millionen Euro ein Ausgleich des geplanten Fehlbetrages möglich ist, sagt sie.
Eigenkapital in Höhevon 2,7 Millionen Euro
Diese Rücklagen konnten durch die meist positiven Ergebnisse aus den Jahresabschlüssen 2013 bis 2020 soweit gestärkt werden, dass die Gemeinde das negative Planergebnis für 2023 „bilanztechnisch gut tragen kann“, fügt Petzold hinzu.
Aber die Finanzexpertin spricht auch eine Mahnung aus: „Ein negatives Planergebnis kann sich die Gemeinde aber nicht jedes Jahr leisten.“ Doch für die kommenden Jahre sieht die Finanzplanung der Gemeinde Möser jeweils schwarze Zahlen vor.
Lesen Sie auch: Möser: Kredite müssen bedient werden
Im vorliegenden Haushaltsplan werden zugleich auch die künftigen Haushaltsjahre mit geplanten Investitionen belastet. Im Jahr 2024 sollen 100000 Euro für einen Logistik Gerätewagen 120000 Euro für ein Tanklöschfahrzeug und 375000 Euro für die Außenanlage der Grundschule in Möser ausgegeben werden.
Auch im Jahr 2025 soll in zwei neue Feuerwehr-Fahrzeuge investiert werden: 353700 Euro für einen weiteren Logistik-Gerätewagen und 346800 Euro für ein weiteres Tanklöschfahrzeug.
Auch interessant: Möser: Das sind die Kandidaten der Bürgermeisterwahl 2023
Eine neue Kreditaufnahme für 2023 ist im aktuellen Haushaltsplan nicht geplant. Weiterhin muss die Gemeinde Möser aber Kommunalkredite mit einer Schuldsumme von etwas mehr als 4,6 Millionen Euro bedient werden. Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt zum 31. Dezember 2023 voraussichtlich 639,46 Euro. Dies geht aus dem Haushaltsplan der Gemeinde hervor.