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Lokalpolitik Nach Zoff in Ratssitzung vorerst doch kein Tempo 30 in Dannigkow

Die Friedhofstraße und ihre Kreuzung mit der Thälmann-Straße sind seit Jahren Unfallschwerpunkte in Dannigkow. Eine Begrenzung der Geschwindigkeit sollte daher vom Ortschaftsrat beschlossen werden. Es kam anders.

Von Thomas Schäfer 02.09.2023, 15:45
In Dannigkow im Kreuzungsbrereich Thälmann-Straße, Pretziner-Straße und Friedhofsstraße die Fahrbahn zu überqueren, gleicht  einer Herausvorderung. Vor allem, wenn man nicht mehr so gut zu Fuß ist.
In Dannigkow im Kreuzungsbrereich Thälmann-Straße, Pretziner-Straße und Friedhofsstraße die Fahrbahn zu überqueren, gleicht einer Herausvorderung. Vor allem, wenn man nicht mehr so gut zu Fuß ist. Foto: Schäfer

Dannigkow - Eigentlich war der Tagesordnungspunkt zur Begrenzung der Geschwindigkeit in der Dannigkower Friedhofstraße als reine Formalie gedacht. Kurz ansprechen, zustimmend die Hände heben, fertig und weiter mit dem nächsten Punkt der Tagesordnung.

Doch es kam anders. Reinhard Bösenberg (Die Linke) sprach sich vehement gegen eine Reduzierung auf Tempo 30 aus. So geschehen auf der kürzlich durchgeführten Ortschaftsratssitzung.

„Wir sind doch hier keine Hinterwäldler. Warum wollen wir unser Dorf auf 30 km/h runtersetzen? Damit bin ich nicht einverstanden“, so Bösenberg - sehr zur Verwunderung der Anwesenden. Immerhin wurde das Thema schon auf mehreren Ratssitzungen besprochen und die Reduzierung der Geschwindigkeit daher in die Wege geleitet.

Heftiger Wortwechsel in der Sitzung

Genau das sprach dann auch Ortsbürgermeister Heinz-Hellmer Wegener (CDU) an: „Wir haben es etliche Male besprochen.“ Wegener war sichtlich angefasst und rang um Fassung - er konnte den Einspruch von Reinhard Bösenberg nicht nachvollziehen.

„Ich war schon immer dagegen, aber das wird ja hier nie aufgenommen“, stellte Bösenberg in den Raum. „Nein, nein, ich bin dagegen, dass man hier solche Bremsen einbaut. Warum denn? Nur, weil da mehr oder weniger Unglücke passiert sind?“, äußerte er sich weiter.

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„Um den Unfallschwerpunkt zu entschärfen“, entgegnete Wegener energisch. - „Ach, das ist doch an den Haaren herbeigezogen“, fuhr es aus Bösenberg heraus.

Damit traf er beim Ortsbürgermeister einen wunden Punkt. Dieser hat privat Erfahrungen im Zusammenhang mit der Kreuzung sammeln müssen. Es folgten einige unschöne, unsensible Wortwechsel.

Die Friedhofstraße dient als „Einflugschneise“ von der B184. Möchte man zum Campingplatz am Plattensee oder in das angrenzende Naherholungsgebiet, sind Friedhofstraße - und nach der Kreuzung zur Thälmann-Straße - die Pretziener Straße der kürzeste und direkte Weg dorthin. Mit weitreichenden Folgen. Immer wieder kommt es zu Unfällen. Seit Jahren sind Friedhofstraße als auch der Kreuzungsbereich ein Unfallschwerpunkt in Dannigkow.

Verkehrsberuhigung wird seit Jahren diskutiert

Das war nicht immer so. Bis zum Jahr 2010 befand sich in der Friedhofstraße ein Spielplatz. Einhergehend wurde daher die Geschwindigkeit auf Tempo 30 festgesetzt. Der Spielplatz wurde jedoch verlegt, die Geschwindigkeitsbegrenzung aufgehoben. Fortan galt Tempo 50 und die Unfälle häuften sich.

Seit nunmehr vier Jahren versucht daher der Ortschaftsrat, eine Verkehrsberuhigung für die Straße umzusetzen. Da es sich um eine Gemeindestraße handelt, war dazu auch die Zustimmung der Stadt notwendig.

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Ordnungsamtsleiter Arne Haberland bestätigte auf der Ortschaftsratssitzung, dass einer Reduzierung der Geschwindigkeit in der Friedhofstraße seitens der Stadt nichts im Wege stehen würde.

Man einigte sich schlussendlich auf eine Vertagung der Entscheidung. Immerhin fehlten mit Frank Dombrowski und Frank Wehrstedt - beide SPD - zwei Ratsmitglieder. Da beide jedoch starke Befürworter der 30er-Regelung sind, dürfte sie auf der kommenden Sitzung doch eine Mehrheit finden.