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Bauarbeiten Neue Schule mitten in Burg

Am 31. Oktober 2020 soll die Evangelische Grundschule in der Schartauer Straße ihre Pforten öffnen. Die Arbeiten sind im Zeitplan.

Von Thomas Pusch 19.12.2019, 00:01

Burg l In gut zehn Monaten ist es soweit. Am 31. Oktober kommenden Jahres soll der Neubau der Evangelischen Grundschule an der Schartauer Straße seine Pforten öffnen. Der Bau ist im Zeitplan, für die Schulleiterin Heike Engelke also kein Grund, nervös zu sein. Aber etwas aufgeregt ob des großen Projekts ist sie schon jetzt im Gespräch mit der Volksstimme, erst recht wenn sie an die Anfänge zurückdenkt. „Wir haben 2011 mit acht Kindern angefangen“, erinnert sie sich. Und nun entsteht ein Neubau, der bis zu 120 Schülerinnen und Schüler aufnehmen kann und 5,6 Millionen Euro kostet.

Eine Summe, die die Trägerin, die Evangelische Johannes-Schulstiftung, allein nicht hätte aufbringen können. So ist die Schulleiterin dem Landtagsabgeordneten Markus Kurze sehr dankbar, der den Weg zu Fördermitteln vom Land aufgezeigt und so die Initialzündung gegeben habe. Gut zwei Millionen Euro kommen aus Eigenmitteln, unter anderem eine Förderung der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands. Den Rest finanziert die Stadt Burg, schöpft dafür aus Fördertöpfen.

Bei der Finanzierung will Engelke aber auch den Förderverein der Schule nicht außer Acht lassen. „Von dem werden wir sehr tatkräftig unterstützt, ideell, aber eben auch finanziell“, sagte sie. So kam vom Verein die Initiative der Bildungsstifter. Der Betrag für eine Bildungsstifter-Spende beträgt 999 Euro. Jeder Spender erhält dann einen eigenen Spendenstein mit Namen, der in der Wand im Eingangsbereich der Schule sichtbar eingemauert wird.

Baulich steht die Schule auf den Fundamenten des einstigen Lyzeums, das später zur Clara-Schwab-Schule wurde und seit 2002 leersteht. Inhaltlich steht die Bildungseinrichtung auf mehreren Säulen. Im Mittelpunkt steht die christliche Gemeinschaft, so wird bewusst Religion, kein alternativer Unterricht wie Ethik angeboten. „Die Mehrheit der Eltern schickt ihre Kinder aber nicht zu uns, weil wir christlich sind“, sagte Engelke. Vielmehr sei es der Wunsch nach einer alternativen Schulform, die sich vom üblichen Frontalunterricht der staatlichen Schulen abhebt.

Und diese finden die Eltern in der einzigen freien Schule im Jerichower Land. Charakteristisch sind die klassenübergreifenden Lernhäuser. Erst- bis Viertklässler lernen zusammen, zwei Lehrer gehören zu einem Lernhaus ebenso dazu wie eine Pädagogische Mitarbeiterin und eine Hortmitarbeiterin.

Überhaupt sind Hort und Schule miteinander verzahnt, das Konzept der integrierten Gesamtschule ist eine weitere Säule. „Das gehört zu unserem Konzept, bis 15 Uhr sind die Kinder in der Schule, danach im Hort“, erklärt Engelke. Die Möglichkeit, die Kinder schon mittags abzuholen, gibt es nicht.

Die Zeit wird auch dafür benötigt, um die individuellen Fähigkeiten der Grundschüler zu fördern. Dazu gehören Angebote im sportlichen, musischen,technischen und künstlerischen Bereich. Und es wird natürlich auch Zeit und Raum fürs Toben, Spielen und Ausruhen geben. Dafür wird ein Spielplatz angelegt, von dessen Ausstattung die Schulleiterin gelinde gesagt begeistert ist. „Das sind wirklich tolle Geräte, die die Stiftung da ausgesucht hat“, freut sie sich, als ob sie die Geräte selbst nutzen könnte. Die Trägerin sei nach dem Motto vorgegangen, wenn man‘s macht, dann richtig, das spiegele sich im Spielplatz wider. Es seien hochwertige Geräte, an die natürlich besondere Sicherheitsbestimmungen geknüpft sind.

Dass eine Privatschule auch Geld kostet, überrascht niemanden. 120 Euro beträgt der monatliche Beitrag. Die private Bilinguale Grundschule im Nachbarlandkreis Stendal verlangt beispielsweise 175 Euro Schulgeld. Geschwisterkinder sind ermäßigt, dann kostet der Besuch der Evangelischen Grundschule 90 Euro im Monat. „Wir wollen eine Alternative bieten, aber nicht für einen elitären Kreis“, stellt die Schulleiterin klar.

„In einem Jahr sind wir schon in dem neuen Gebäude“, denkt sie „Meine Zeit steht in deinen Händen“, zitiert Heike Engelke aus Psalm 31 und das gibt ihr als gläubige Christin wiederum keinen Grund, nervös zu sein.