Gastronomie Neue Zeiten für den Rotfuchs in Burgs Innenstadt
Nach sieben Jahren brechen im Rotfuchs neue Zeiten an. „Wir schließen nicht, aber wir verändern uns“, stellt Chef Emanuel Conrady klar. Was steht bevor?.
Burg - Auf Instagram drückt sich Emanuel Conrady, Chef des Rotfuchs am Magdalenenplatz geheimnisvoll aus. „Stillstand ist der Tod. Geh voran. Bleibt alles anders.“, heißt es dort. Im Gespräch mit der Volksstimme erklärt Conrady, was hinter der Zeile „Der Rotfuchs verändert sich“ steckt.
Veränderungen hatten sich schon länger angedeutet. Seit ein paar Wochen ist der Rotfuchs nur noch bis 15 statt bis 18 Uhr geöffnet. Emanuel Conradys Überlegungen für einen Neustart liegen allerdings noch länger zurück. „Im Januar habe ich mich dazu entschlossen, nach sieben Jahren zu entscheiden, wie es weitergehen soll“, sagt er im Gespräch mit der Volksstimme.
Höhere Kosten belasten
Auslöser war eine Gemengelage aus verschiedenen Faktoren. Gestiegene Kosten für Energie, Waren und Personal gehörten dazu, wobei bei letzterem noch mit einer Steigerung durch höheren Mindestlohn zu rechnen war. „Wir mussten die Preise anziehen, hätten aber auch nicht Anfang 2024 nochmal um zwölf Prozent steigern können“, so Conrady.
Hinzu kam die Aussicht, dass die wegen Corona gesenkte Mehrwertsteuer für Speisen im Restaurant wieder erhöht würde. Und ein ums andere Mal kam zu einem Angestellten, der Urlaub hatte noch ein weiterer hinzu, der krank wurde.
Extreme Tage bedeuteten für ihn vormittags im Rotfuchs in der Küche vom Rotfuchs stehen, nachmittags im Getränkefuchs an der Kasse sitzen und abends im Kiosk am Weinberg bedienen. Dafür sah er keine langfristige Perspektive.
Gäste haben fehlende Kulturtermine bedauert
„Viele Gäste haben auch bedauert, dass wir in diesem Jahr so wenig Kultur am Weinberg angeboten haben, und fragte, ob es denn auch wieder Veranstaltungen im Rotfuchs geben würde“, nennt er einen weiteren Faktor. Der war letztlich entscheidend, darum will er sich nun mehr kümmern.
Als er den Rotfuchs vor sieben Jahren eröffnete, wollte er damit eine Lücke in der gastronomischen Landschaft Burgs schließen. In seiner Zeit in Erfurt hatte er während Studium und ersten Berufserfahrungen Cafés kennengelernt, in denen er gerne mit seiner Frau und Familie einkehrte, auch zum Frühstücken.
Freiraum für neue Ideen
Mit dem Frühstück fing es im Rotfuchs an, zum Mittag gab es anfangs wöchentlich wechselnde Suppen und Salate. Langsam wurde die Karte erweitert. „Der Grundgedanke blieb immer, frisch und innovativ zu kochen“, so Conrady.
Seit dieser Woche geht es sozusagen zurück zu den Wurzeln, Frühstück gibt es weiterhin, geöffnet ist von 9 bis 11 Uhr, das Tagesgeschäft findet erstmal nicht mehr statt. „Das gibt mir den Freiraum, neue Sachen auszuprobieren, Anfragen bei Künstlern zu stellen, Konzepte zu entwickeln“, zählt er auf.
Ab November soll es im Rotfuchs wieder Abendveranstaltungen geben. Natürlich auch mit gastronomischem Angebot. „Darauf habe ich Lust“, bekennt Conrady.
Fürs Tagesgeschäftbahnt sich Lösung an
Auch das Angebot am Weinberg soll ausgebaut werden, sowohl was kulturelle Veranstaltungen angeht als auch die Gastronomie. „Da haben wir schon seit längerem eine steigende Nachfrage registriert“, so Conrady.
Und für alle, die am Magdalenenplatz weiterhin Mittag essen wollen, hat er auch eine gute Nachricht. „Für das Tagesgeschäft wird an einer Lösung gearbeitet“, verrät er. Gespräche seien am Laufen, schon demnächst könnte das Konzept stehen, will er noch nicht mehr preisgeben. Eines stellt er aber ganz klar: „Der Rotfuchs wird nicht geschlossen, sondern er verändert sich nur“.