Wie erkennt man eigentlich Fake News? Reporter über Angst, Quellen und immer der Erste zu sein
Die Medienklassen der Volksstimme haben immer viele Fragen. Reporter Thomas Schäfer hatte die Antworten dabei.

Gommern - „Woher kriegst du deine Themen?“ – „Wie lange brauchst du, um eine ganze Seite zu schreiben?“ – „Hast du schonmal Angst bei einem Termin gehabt?“ – „Bist du aufgeregt, wenn du einen Promi interviewst?“ – „Macht dir die Arbeit Spaß?“
Fragen über Fragen, mit denen der Reporter der Volksstimme gelöchert wurde. Gestellt wurden sie von den Schülern der Klassen 4a, 4b und 4d der Gommeraner Grundschule „Am Weinberg“.
Bevor es zu dieser Unterrichtsstunde der besonderen Art kam, hatten sich die Jungen und Mädchen schon ausgiebig mit dem Thema „Medien“ beschäftigt. Sie waren Teil der „Junior-Medienklasse“.
14 Tage Nachrichten gelesen
Die Medienklasse ist ein medienpädagogisches Gemeinschaftsprojekt der Volksstimme und der Mitteldeutschen Zeitung unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Bildung Sachsen-Anhalt.
Das Ziel: Lehrkräfte bei der Integration von Medien in den Unterricht unterstützen und die Medien- und Lesekompetenz der Schüler stärken – mit Wissen, Allgemeinbildung und Spaß.
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Im vergangenen Jahr nahmen daran 9.639 Schülerinnen und Schüler aus 457 Klassen und 244 Schulen in ganz Sachsen-Anhalt teil. In diesem Jahr auch die drei Klassen der Gommeraner Grundschule.
Zwei Wochen lang haben sie im Unterricht fleißig die Volksstimme gelesen und erfahren, wie eine Tageszeitung aufgebaut ist, welche Artikelformen es gibt und wie man sie schreibt, und auch, wie man Fake-News von Fakten unterscheidet.
Trickserei mit Zwischentiteln
Dank der digitalen Tafel im Klassenraum konnte ihnen der Reporter auch direkt zeigen, mit welchen Computerprogrammen die Volksstimme produziert wird, wie man layoutet und welche kleinen Tricks und Kniffe es gibt, um den Platz für einen Artikel zu füllen, wenn man mal nicht genug zu schreiben hat: Zum Beispiel Zwischentitel.
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Und Fragen hatten die Mädchen und Jungen. Sehr viele Fragen. Macht der Job Spaß? „Ja, macht er. Sehr sogar“, so der Reporter. Man sei der Erste, der alle Neuigkeiten erfährt, man lernt fast jeden Tag neue Menschen mit interessanten Geschichten kennen, lernt ständig etwas über Dinge, von denen man tags zuvor vielleicht noch nicht einmal wusste, dass es sie gibt.
Promis sind ganz normal
Und Promis sind auch nur ganz normale Menschen, konnte der Volksstimme-Reporter berichten. Manche sind nett, manche nicht so sehr.
Die Frage, ob er schonmal Angst gehabt hätte, musste der Reporter bejahen. Es gibt Situationen, die man im Vorfeld schwer einschätzen kann. Beim Berichten über eine Demonstration zum Beispiel. Man wisse nie, ob nicht doch irgendwer aggressiv reagiere, Rufe wie „Lügenpresse“ sind dabei noch das Harmloseste. Auch Prügel wurde ihm schon angedroht. Aber das Positive des Berufes überwiegt, konnte er den wissbegierigen Kindern versichern.
Die Zeitung von morgen
Was die Kinder begeisterte, war, dass sie schon früher als alle anderen wussten, was am nächsten Tag in der Zeitung stehen würde. Sie konnten erleben, wie die Volksstimme von morgen gelayoutet wurde, welche Beiträge geplant waren, welche Fotos erscheinen würden. Dass das Foto ihres Klassenkameraden Hardy Wilke heute erscheinen würde, wusste sie aber nicht.