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Jubiläum der Schule wird vorbereitet Schüler und Lehrer sind am Roland-Gymnasium auf Spurensuche und stolz über Dachbodenfund

Zur Vorbereitung des Jubiläums 160 Jahre Roland-Gymnasium in Burg begeben sich Schüler und Lehrer auf Spurensuche. Mit Erfolg, wie sich in Archiven und auf dem Dachboden zeigt.

Von Marco Papritz 27.08.2024, 07:30
 Valentina (von links), Clemens, Alice und Kira gehören zu den Schülern, welche sich für das Jubiläum vom Roland-Gymnasium unter anderem in Arbeitsgemeinschaften auf Spurensuche begeben haben.
Valentina (von links), Clemens, Alice und Kira gehören zu den Schülern, welche sich für das Jubiläum vom Roland-Gymnasium unter anderem in Arbeitsgemeinschaften auf Spurensuche begeben haben. Foto: Marco Papritz

Burg. - Ob im Landesarchiv in Magdeburg oder auf dem Dachboden an der Brüderstraße in Burg – der Geschichtsunterricht am Roland-Gymnasium führt die Schüler an ungewöhnliche Orte. Möglich macht dies das Jubiläum des Hauses, das vor 160 Jahren als Viktoria-Gymnasium eröffnet wurde. Und das soll entsprechend gefeiert werden.

Wenn am 12. und 13. September 2024 auch offizielle Reden etwa von Schulleiter Thomas Dreher oder Landrat Steffen Burchhardt (SPD) gehalten werden), so haben die einen historischen Anstrich. „Bei unseren Recherchen sind wir auf den Original-Text von Dr. Otto Frick, dem ersten Direktor des Gymnasiums gestoßen“, erklärt die stellvertretende Schulleiterin Dana Hulgaard.

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Das ist nicht der einzige Schatz, den Schüler und Lehrer gehoben haben, wenn man so will. Für die Vorbereitung des Schuljubiläums sind verschiedene Arbeitsgruppen gebildet worden, welche sich auf Spurensuche begeben haben. Unter anderem wurde dabei deutlich, dass es bereits zehn Jahre vor der Einweihung des Gebäudes im Jahre 1874 bereits an anderer, nicht allzu weit entfernter Stelle Abiturprüfungen gegeben hat.

Dr. Otto Frick war der erste Direktor des Burger Gymnasiums.
Dr. Otto Frick war der erste Direktor des Burger Gymnasiums.
Foto: Roland-Gymnasium Burg

Nämlich an der Realschule an der Oberstraße. So musste der 150. Jahrestag der gymnasialen Bildung in Burg, von dem man anfänglich ausgegangen war, korrigiert werden.

Dies wird auch Thema an den beiden Festtagen im September sein, an denen es auch historische Unterrichtsstunden geben soll. Stets auf Grundlage der Erkenntnisse, welche Schüler bei ihrer Spurensuche gewonnen haben. „Es ist beeindruckend, dass Generationen von Burgern und Bewohnern aus der Umgebung die gleichen Räume wie wir genutzt haben“, sagt etwa Schülerin Alice. Seien die Fächer von einst und heute gleich, so würden sie sich im Umfang und Themengebiet unterscheiden, wie Kira anmerkt: „In Biologie etwa haben die Schüler beim Thema ,Pflanzen’ auch gleich etwas zur Botanik erfahren“, wie die Zehntklässlerin erklärt.

Blick in den Dachbodenfund im Burger Rolandgymnasium, der sich als historisches Schulbuch mit Einträgen der ersten Lehrer entpuppt.
Blick in den Dachbodenfund im Burger Rolandgymnasium, der sich als historisches Schulbuch mit Einträgen der ersten Lehrer entpuppt.
Foto: Marco Papritz

Auch die Art und Weise wie der Unterricht abgehalten, sei eine andere im Vergleich zur heutigen Zeit. Beim Eintreten des Lehrers in den Raum seien die Schüler geschlossen aufgestanden und hätten ihn gemeinsam begrüßt. Und wenn ein Schüler während des Unterrichts aufgerufen worden sei etwa um eine Frage zu beantworten, so sei er dazu aufgestanden und von seinem Platz einen Schritt zur Seite getreten, so Valentina und Clemens.

Die vier Jugendlichen gehören zu einer großen Gruppe an Schülern, die gemeinsam mit Lehrern die Schulgeschichte freilegen und lebendig werden lassen. Speziell Dr. Otto Frick, der erste Direktor der Lehranstalt, nimmt dabei einen besonderen Platz ein. Dieser habe in der Schule eine Art Wohnung genutzt – einen heutigen Klassenraum, wie die Schüler nun wissen.

Gründung der Schule steht im Fokus der Jubiläumsfeierlichkeiten

„Otto Frick hat sich bewusst entschieden, hier im damaligen Preußen die Stelle anzutreten“, berichtet Dana Hulgaard. Lehrer hätten sich einst eher als Wissenschaftler verstanden. Der Direktor ist nach seiner Zeit an der höheren Bildungsanstalt in Burg nach Halle gegangen, wo er bei den Franckeschen Stiftungen seine Erfahrungen weitergegeben und Lehrer ausgebildet hat. Er war Begründer des Lehrerseminars, das heute noch besteht.

Der Schulstempel von der Gründung der Schule findet sich auf den Einladungen zum Jubiläum des Roland-Gymnasiums in Burg wieder.
Der Schulstempel von der Gründung der Schule findet sich auf den Einladungen zum Jubiläum des Roland-Gymnasiums in Burg wieder.
Foto: Marco Papritz

Nun soll nicht die komplette 160-jährige Geschichte vom Roland-Gymnasium an den Festtagen und darüber hinaus wiedergegeben werden. Im Fokus wird unter anderem die Gründung des Hauses stehen, der eine jahrelanger Einsatz und schließlich eine Reform im preußischen Schulwesen und der Beschluss des Magistrats in Magdeburg vorausging. Zuvor waren Prüfungen für Abiturienten – einst zwei bis drei pro Jahrgang – abgenommen worden.

Das Programm von der Eröffnung von einst liegt der Schule vor. Darauf basiert nun das, was man bei den Feierlichkeiten präsentieren möchte. „Wir werden diese historische Abfolge befolgen“, so Dana Hulgaard. Die Einladungen für die Jubiläumsfeier am 12. September werden in diesen Tagen – stilecht mit dem alten Schulstempel – verschickt. Landrat Burchhardt wird dabei im Stile der damaligen Zeit sprechen.

QR-Codes helfen, damit die Schulgeschichte des Burger Gymnasiums vermittelt wird

Neben historischen Unterrichtsstunden werden an den zwei Festtagen auch Ausstellungen, einige der Fundstücke in Vitrinen sowie Videos präsentiert, die über QR-Codes auf internetfähigen Handys abgespielt werden können. Aus der Schul- ist eine Regionalgeschichte geworden, wie sich am Umfang der Festschrift zeigt, die ein kleines Buch geworden ist. Das Jubiläum in einem geschichtsreichen Rahmen zu präsentieren ist eine Gemeinschaftsarbeit. „Alles dreht sich derzeit um dieses Ereignis, zu dem wir ehemalige Schüler, Lehrer und Mitarbeiter einladen“, sagt Dana Hulgaard.