Vortrag über Hautkrebs im Alten Pfarrhaus Gommern "Tipp: Bei dem kleinsten Verdacht zum Arzt!"
Dem Thema "Hautkrebs" widmete sich Dr. Carina Menzel vor kurzem im Alten Pfarrhaus Gommern. Die leitende Ärztin im Fachbereich dermatologische Onkologie am Klinikum Magdeburg sorgte für manchen Aha-Effekt im Publikum.
Gommern l Mit dem Vortrag von Dr. Carina Menzel setzte der Förderverein "Altes Pfarrhaus" die beliebte Benefizveranstaltungsreihe fort, die mit ihren medizinischen Themen seit längerem auf ein breites Interesse stößt. Kein Stuhl blieb leer im sanierten Pfarrhaus nahe der St.-Trinitatis-Kirche, als die Expertin in Sachen Hautkrebs mit ihren Ausführungen begann.
Sie beschäftige sich eigentlich mit jenen, die bereits von Hautkrebs betroffen seien, "dabei ist es besser vorzubeugen", so die Dresdnerin. Der Hautkrebs ist ein Tumor, der vorzugsweise im höheren Lebensalter auftritt. Durch die gestiegene durchschnittliche Lebenserwartung nimmt auch die Häufigkeit von Hautkrebs zu. Der Hauttumor sei der zweithäufigste, der beim Menschen auftritt, machte die Ärztin deutlich. Etwa 16 Prozent der Frauen und Männer seien betroffen. "Es liegt eine Verdoppelung der Neuerkrankungsrate innerhalb der vergangenen zehn bis zwanzig Jahre vor", so Carina Menzel. Spürbar sei dies auch durch die Tatsache, dass Termine bei Hautärzten mit langen Wartezeiten verbunden seien.
Die aggressivste Art sei der schwarze Hauttumor, auch malignes Melanom genannt. "Dieser löst etwa ein Prozent aller Krebstodesfälle aus. Der schwarze Hautkrebs ist sehr aggressiv, weil er bösartige Zellen in andere Organe sendet", so die Expertin.
Eine weitere Art seien Basaliome, auch als weißer Hautkrebs oder Basalzellkarzinom bekannt. Carina Menzel: "Diese Art von Hauttumor bildet keine bösartigen Metastasen aus, die in andere Organe geschickt werden. Er ist aber der häufigste Form von Hautkrebs." Etwa 100 von 100 000 Menschen seien betroffen.
Spinaliome, auch Plattenepithelkarziom genannt, treten unter anderem bei Rauchern auf. "Diese Art von Tumor ist nicht allein auf die Sonne zurückzuführen. Hier spielen Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle", informierte die Ärztin, die seit drei Jahren im Klinikum Magdeburg praktiziert.
Sie warnte eindringlich davor, Hautkrebs in welcher Form auch immer, zu unterschätzen. Lange unbemerkt etwa als Hautirritation gehalten, würden sich die Zellen so entwickeln und ausbreiten, dass operativ behandelt werden müsse oder Eingriffe gar zu spät seien, wie ihre Erfahrung zeige.
Hautkrebs in den Vorstadien von aktinischen Keratosen, sprich chronische Schädigungen der verhornten Oberhaut durch eine langjährige intensive Einwirkung von Sonnenlicht, seien nach Auskunft "noch gut behandelbar. Die Stelle darf nicht in einen invasiven, also tiefen Krebs übergehen." Daher der Appell: "Gehen Sie bei dem kleinsten Verdacht zum Arzt." Zu empfehlen sei zwar stets der Hautarzt, bei der ersten Inaugenscheinnahme würde aber auch ein Hausarzt helfen. Bei Sonnencremes sei der Lichtschutzfaktor 50 zu empfehlen, so Dr. Carina Menzel auf Nachfrage aus dem Publikum.
Und: "Bei Hautkrebs ist nicht die Frage, ob man einmal einen schweren Sonnenbrand hatte, sondern wie hoch die Gesamtdosis an Sonne ist, die man im Laufe eines Lebens abbekommen hat."