Hilfe zur Selbsthilfe Trauer-Cafè in Burg bei Magdeburg: Ein Ort, um in der Gemeinschaft über Verlust und Abschied zu reden
Trauer, Gedenken, Erinnerungen: Sie stehen für den Totensonntag. Auch darüber hinaus gibt es in Burg bei Magdeburg einen Ort, um über Verlust, Abschied und Zukunft zu reden.

Burg - Am 26. November ist ein besonderer, ja ganz persönlicher Tag. Die Friedhöfe sind so besucht wie das ganze Jahr über nicht. Zum Totensonntag werden nicht nur die Gräber liebevoll mit Gestecken geschmückt und winterfest eingedeckt, beim Innehalten werden Erinnerungen wach, wird getrauert – ganz still für sich, mit der Familie oder Bekannten. Denn Trauerarbeit ist so individuell wie der Mensch selbst und funktioniert nach keinem festgelegten Schema. Manche weinen besonders viel, der eine oder andere lacht oder schwärmt von einer Zeit, als der Mann, die Frau oder die Eltern noch lebten. Und dann gibt es diejenigen, die mit der Trauer nur schwer umgehen, daran verzweifeln, weil der Ankerpunkt des Lebens fehlt und die Zukunft in dunklen Farben erscheint. Oftmals auch dann, wenn sie auf sich allein gestellt sind und der Austausch fehlt.
Helfen kann in solchen Situationen das Trauer-Cafè in Burg – ein Ort für Treffen und Gespräche. Seit 2016 gibt es dieses Angebot in einem vertraulichen Rahmen, wo sich jeder geborgen fühlen und in einer geschützten Form über seine Trauer sprechen kann.
Den Schmerz verarbeiten
Tatsächlich gehe es nicht darum, etwas hinter sich zu lassen, sondern den Schmerz zu verarbeiten, was immer verschiedene Zeitspannen in Anspruch nimmt, sagt Elke Fenger-Schwindack. Sie hat mehrere Ausbildungen für Hospiz- und Trauerarbeit absolviert und leitet die Runden, die aktuell von zehn bis zwölf Männern und Frauen aufgesucht werden. Wobei der Verlust eines Menschen unterschiedlich lange zurückliegt. Was hilft: „Darüber reden, auch die Tränen nicht zu verbergen und die Ängste, die mit der Trauer verbunden sind, von der Seele zu reden. Dass wir manchmal gemeinsam weinen oder Minuten später wiederum schmunzeln, gehört dazu und ist völlig normal“, sagt die Burgerin. Überhaupt geben die unterschiedlichen Erfahrungen und Empfindungen jedes Einzelnen wichtige Impulse, die eigene Trauer besser einzuordnen und darin nicht zu erstarren. Und dennoch: Mitunter dauert es viele Monate oder gar Jahre, den Tod eines geliebten oder nahestehenden Menschen zu bewältigen, ihn als unumstößlich zu akzeptieren, um anschließend wieder nach vorn zu schauen und das Leben mit all seinen Facetten anzunehmen. Das alles ist ein Prozess.
Treffen im Benvivo-Kulturturm am Markt in Burg
Helfen können dabei der Grabbesuch wie am Ewigkeitssonntag, ein Gebet, den Tag im Kreise von Freunden oder der Familie zu verbingen. Wer darüber hinaus das Gespräch suchen möchte, ist im Trauer-Café jederzeit gern gesehen. Die Begegnungen finden immer am ersten Montag im Montag von 15 bis 17 Uhr im Benvivo-Kulturturm am Markt 1 in Burg statt.