Volksstimme-Leser reagieren auf Veröffentlichung vom letzten Sonnabend Vermeintliche weiße Kraniche stellen sich als Silber- oder Seidenreiher heraus
Keine Sensation zwischen Lostau, Körbelitz und Gerwisch: Bei den rund 30 Vögeln handelt es sich um Reiher. Ein Gerwischer hatte vermutet, es seien Kraniche gewesen.
Körbelitz/Lostau/Gerwisch l Die rund 30 weißen, großen Vögel, die zwischen Körbelitz, Lostau und Gerwisch gesichtet wurden, sind keine weißen Kraniche, darin waren sich alle Volksstimme-Leser einig, die über das Wochenende auf eine Volksstimme-Veröffentlichung reagierten.
Prof. Franz Tietze aus Wörmlitz, der Vorsitzende des Fördervereins des Naturlehr- und Erlebnispfades Wörmlitz, war sich sicher: "Das sind keine Kraniche, sondern Reiher." Allerdings wollte er sich nicht festlegen, ob es sich um Silberreiher oder um Seidenreiher handelt. Beide Tieren würden sich sehr ähnlich sehen, so der Vogelkenner. Nur während der Brutzeit sei eine Unterscheidung leichter, weil dann die Schnäbel unterschiedliche Farben trügen.
Er selbst habe bei Körbelitz schon im Vorjahr zwei Exemplare dieser weißen Vögel beobachten können. Wenn es nun mehr sind, dann spreche das für die Treue der Tiere zu einem bestimmten Gebiet. Vielleicht sei unter der jetzt stärkeren Gruppe auch Nachwuchs der ersten Vögel.
Dr. Klaus Müller aus Körbelitz lässt wissen, dass er schon in den letzten Jahren in der Körbelitzer Gemarkung mehrere dieser weißen Vögel gesichtet habe. Er schließt sich dem Urteil von Prof. Tietze an, dass es sich um Reiher handele, konnte allerdings auch nicht konkretisieren, welche genau. Auf den Zeitungsfotos sei das nicht eindeutig auszumachen, und bei der Sichtung in der Natur habe er kein Fernglas dabei gehabt.
In Stefanie Kregels E-Mail aus Biederitz heißt es knapp und eindeutig: "Dank Internet schnell informiert bin ich der Meinung, dass die schönen Vögel wohl weiße Reiher waren. Auf jeden Fall interessant, davon gelesen zu haben!"
Achim Steckel vom Burger Naturschutzbund teilte mit, dass es sich um Silberreiher handele. Es seien Neueinwanderer, die seit einigen Jahren in unseren Gefilden ansässig geworden seien.
Prof. Tietze hatte berichtet, dass er ein 30 bis 40 Jahre altes Buch besitze, in dem bereits über das nördliche Vorkommen dieser Tiere, die aus dem Mittelmehrraum stammen, geschrieben wird. Somit habe das Vordringen der Tiere nichts mit der aktuellen Erderwärmung zu tun, schlussfolgert Prof. Tietze.