Gottesdienst in der St. Sebastian-Kirche in Schartau / Gospelkonzert am 28. April in Niegripp Von Ostern soll Licht und Wärme ausgehen
Seit acht Jahren wird im Pfarrbereich Schartau die Osternacht gefeiert. Zum dritten Mal fand sie am Sonnabend in St. Sebastian-Kirche in Schartau statt. Das wichtigste christliche Fest handelt vom Sieg des Lebens über den Tod.
Schartau l "Das Zusammensein in der Gemeinschaft - das ist für mich das Wichtigste am Osterfest", sagt Luisa Briest am Sonnabendabend bei der Osternacht in der kleinen, festlich geschmückten Schartauer Dorfkirche. Die 14-jährige Konformandin aus Niegripp wirkt zusammen mit Marie Schmidt (14) aus Schermen, Nina Sinde (12) aus Möser und Lena Rexin (9) aus Schermen an der Ausgestaltung des von Pfarrer Peter Eichfeld geleiteten Gottesdienstes mit.
Gemeinsam mit ihnen feiern zahlreiche Besucher aus dem Pfarrbereich die Osternacht mit. Unter ihnen ist auch Dr. Michael Krause, Präses der Kreissynode, im Kirchenkreis Elbe-Fläming. Er singt im Chor mit. Die kleine Kirche ist gut besucht, zur Hälfte sind die Plätze in der gewärmten Kirche besetzt. Etwa 15 Prozent der Bewohner im Kirchenkreisgebiet sind evangelische Christen.
Vom Dunkel ins Licht, vom Tod zum Leben sind die beiden wesentlichen Botschaften, die in dieser späten Stunde in Schartau wie in vielen anderen Kirchen vermittelt werden. Nach dem Kreuztod von Jesus Christus folgt dessen Auferstehung.
"Gott hat Partei ergriffen und Jesus von den Toten erweckt", sagt Pfarrer Eichfeld. Das ist symbolhaft. Es geht um Vertrauen und Hoffnung. "Gott wird das auch für uns tun", so Eichfeld. Nina Sinde, sie wird im nächsten Jahr konfirmiert, antwortet im Gottesdienst, warum diese Nacht eine ganz besondere Nacht sei: "Weil sie die Menschen zur Freiheit gerufen hat."
Eichfeld nimmt die Menschen in der Kirche auf seinen Gedankenwegen mit. "Ich stelle mir vor, Jesus steht an unserem kleinen Schartauer Osterfeuer. Er wärmt sich die Hände, er ist diese Kälte nicht gewöhnt." Eichfeld zeichnet das Bild einer Gemeinschaft. "Ohne Menschen würdest du nie warm werden. Die Gemeinschaft wärmt Seele und Herz, damit niemand erfriert, Essen und ein Dach über dem Kopf hat, nicht Not leidet." Das ist "die Botschaft, die seit Ostern um die Welt geht". Eichfeld schließt mit der Zusicherung: "Wie kalt kann es zu Ostern sein? Aber ihr wisst ja, wo ihr Wärme findet?"
Mit dem Pfarrer bringt die neunjährige Lena Rexin die entzündete Osterkerze in die dunkle Kirche. Von dort wird dann wenig später an alle Gottesdienstbesucher das Licht des Lebens weitergegeben. Bei Osterbrot und Glühwein stehen die Menschen später im Gespräch noch beieinander.
"Es wird Zeit, dass der Winter weicht", sagt Hans-Horst Borg, Schartaus Ortsbürgermeister. Seit Jahresbeginn sollte in der Ortslage an der Kreisstraße gearbeitet werden. Frost und Schnee haben das bisher verhindert. "Alles ist in den Startlöchern - wie die Natur", ist er zuversichtlich, dass es bald losgehen kann.
In Schartau ist es inzwischen die dritte Osternacht. Vor acht Jahren hatte Peter Eichfeld sie für seinen Pfarrbereich aus der Taufe gehoben. "Eigentlich sollte es in diesem Jahr in Niegripp sein, aber die Kirche wird saniert, aktuell geht es um Schwammschäden. Deshalb sind wir nach Schartau gegangen", erklärt Eichfeld. Das für den 28. April in Niegripp geplante Gospelkonzert soll dort jedoch stattfinden, ist sich der Pfarrer sicher.