Weltwassertag Vom Wert des blauen Goldes
Zum Weltwassertag öffnete der Wasserturm-Verein Burg sein Gelände und den Burger Wasserturm.
Burg l Sauberes Wasser ist für uns alltäglich. Als Trinkwasser fließt es in jeden Haushalt, und die Gewässer unserer Umgebung laden zum Baden ein. „Das ist nicht überall so auf der Welt“, sagt Stefan Kiel, frischgebackener Vorsitzender des Vereins Wasserturm, „in vielen Ländern ist sauberes Trinkwasser eine Rarität.“ Zum Weltwassertag richteten die Mitglieder des Vereins zum dritten Mal den Weltwassertag aus, mit Ausstellungen, Experimentier-Möglichkeiten und Führungen im Wasserturm.
Rawa, Hono, Carl und Lia rätselten, warum ein rohes Ei im Leitungswasser untergeht, versetzt man es aber mit Salz, es oben schwimmt. Die Eierprobe galt nicht dem Herausfinden von „faulen Eiern“, sondern erklärt, wie sich die Dichte von Wasser verändere: Dann schwimmt das Ei oben, auch wenn es frisch ist! Katrin Pauli nimmt dabei Bezug auf das Tote Meer im Nahen Osten: „Dort verändert das Salz die Dichte des Wassers so sehr, dass man dort nicht ertrinken kann.“ Laut Pauli entwickeln Kinder am besten Verständnis für Sachverhalte und Themen, „wenn sie sich damit ausprobieren dürfen.“
Einen Ausblick in die Zukunft, von der hellen, sauberen, als auch von der dunklen Seite, gaben Vereinsvorsitzender Stefan Kiel und Monica Vergara Araya von der Hochschule Magdeburg-Stendal im Gerätehaus am Wasserturm.
„Niemand zurücklassen – Wasser- und Sanitärversorgung für alle“ heißt das Motto der UNO in diesem Jahr. Energie für alle müsste man noch hinzufügen. Denn Wasser lässt sich unter anderem für Antriebe und damit Mobilität nutzen. „Die ersten Brennstoffzellen gab es schon 1838“, so Kiel. Anhand eines kleinen anschaulichen Modells erklärte er den Antrieb mit der Brennstoffzelle: „Wasser wird zu Energie, arbeitet, und steht dann wiederum als Wasser zur Verfügung“, beschreibt er kurz die technisch komplizierten Vorgänge. Interessant daran, Kiel greift sich nicht einfach einen Teil der Energie-Schöpfungskette heraus! Das Modell beschreibt den Kreislauf – einfach und anschaulich, von A wie Aufspaltung von Wasserstoff bis Z – Zero Emission, also der emissionsfreien Fahrzeuge, einschließlich der Betankung mit Wasserstoff. „Wir waren darin mal Vorreiter“, so Kiel, „jetzt sind uns andere Länder voraus.“
Monica Vergara Araya weißt auf die Verseuchung des Wassers mit Plastik aller Art hin. „Sei es die Mikroplastik, die in Cremes, Duschbädern oder Reinigungsmittel enthalten ist, oder der Müllexport in arme Länder.“ Beides sei schlimm und verlaufe nach dem Prinzip: „Was ich nicht sehe, ist nicht vorhanden.“ Darauf aufmerksam zu machen, sieht sich der Verein besonders an diesem Tag verpflichtet.
Auch der Burger Angelverein, die Wassersportfreunde und die Freiwillige Feuerwehr stellten sich und ihre Beziehung zum kühlen Nass vor. Anziehungspunkt hier das Rauch-Demo-Haus. Es wird für die Kinder- und Jugendarbeit genutzt. Jugendwart Lars Timmermann zufolge kann damit sehr gut gezeigt werden, „wie sich der Brand in einem Haus oder einer Wohnung ausbreitet und was die Betroffenen machen müssen, um zu überleben.“