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Bundesnotbremse Wenige Corona-Neuinfektionen ermöglichen mehr Freiheiten im Jerichower Land

Ab heute gilt die Bundesnotbremse im Jerichower Land nicht mehr. Es kann also wieder langsam Fahrt aufgenommen werden, was das öffentliche Leben, Gastronomie und Einzelhandel angeht. Was ist nun wieder erlaubt?

Von Nicole Grandt Aktualisiert: 21.5.2021, 09:16
Birgit vom Weinberg, wie sie unter Stammgästen bekannt ist, legte Donnerstagnachmittag Hand an, um für eine einladende Atmosphäre am Kiosk zu sorgen. Nun muss nur noch das Wetter mitspielen.
Birgit vom Weinberg, wie sie unter Stammgästen bekannt ist, legte Donnerstagnachmittag Hand an, um für eine einladende Atmosphäre am Kiosk zu sorgen. Nun muss nur noch das Wetter mitspielen. Foto: Thomas Pusch

Burg/Genthin - Die Vorbereitungen für den Empfang der ersten Gäste seit langem im Rotfuchs laufen. „Unsere Küche war ja ohnehin für den Außerhaus-Verkauf in der Vergangenheit geöffnet, deswegen ist unsere Küche sowieso besetzt. Aber ab Freitag können wir ja die Außengastronomie am  Magdalenenplatz und am Weinberg wieder öffnen, deswegen stellen wir die Tische raus und schauen, dass diese auch weit genug auseinanderstehen“, berichtet Emanuel Conrady, Inhaber des Rotfuchs in Burg.

Der Rotfuchs und andere Gastronomiebetriebe dürfen ab heute wieder außen Speisen und Getränke servieren. Die Bundesnotbremse gilt nun im Jerichower Land nicht mehr, denn die Sieben-Tage-Inzidenz lag an sieben Wochentagen und somit an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter 100.

Friseurbesuch ohne Test wieder möglich

Der Landkreis Jerichower Land teilt über seine Pressestelle mit, dass nun wieder die Regelungen der Zwölften Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt vom 7. Mai gelten. Dies bedeutet, dass die Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr nicht mehr gilt, aber auch, dass sich nun wieder zwei Hausstände treffen dürfen, wobei der zweite Hausstand aus maximal fünf Personen bestehen darf.  Auch Sportler können aufatmen: Es dürfen nun wieder Gruppen bis maximal 25 Personen organisierten Sport im Freien ausüben. Zudem entfällt die Testpflicht in Baumärkten und bei körpernahen Dienstleitungen wie Friseur und Kosmetik.

Über die positive Entwicklung verlor auch Landrat Steffen Burchhardt (SPD) lobende Worte. Er freue sich sehr über die sinkenden Zahlen und die damit einhergehenden Lockerungen, die einen weiteren Schritt in Richtung Normalität bedeuten, gab der Landkreis in einer Pressemitteilung bekannt. Einen großen Anteil an den niedrigen Inzidenzzahlen würde auch die überdurchschnittliche Quote bei den Erst- und Zweitimpfungen tragen. Insgesamt haben bisher 33.459 Personen die Erstimpfung und 12.074 die Zweitimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Dies entspricht bei der Erstimpfung 37,20 Prozent der Landkreis-Bevölkerung und 13,42 Prozent bei der Zweitimpfung.

Gäste müssen getestet, genesen oder geimpft sein

Die Impfung ist auch ein nicht unwesentlicher Punkt, wer die Außengastronomie nutzen will. Conrady erklärt, unter welchen Umständen es sich die Besucher an einem Tisch bequem machen können. „Gäste, die von uns bewirtet werden möchten, müssen entweder zweifach geimpft oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sein, was mindestens 28 Tage her sein muss. Auch Personen, die einen tagesaktuellen Test vorweisen können, können zu uns kommen. Allerdings brauchen die Gäste einen Schnelltest aus einer Apotheke oder einem Testzentrum. Ein Selbsttest gilt nur, wenn er vor Ort bei uns gemacht wird.“

Als Conrady und seine „Rotfüchse“ auf sozialen Medien bekannt gaben, dass sie wieder öffnen können, gab es großen Zuspruch und nur positives Feedback. „Ich glaube, die Leute freuen sich einfach wieder darauf, dass ein bisschen mehr möglich ist. Wie viele kommen werden, ist letztendlich aber schwer zu sagen.“ Der Rotfuchs-Inhaber ist sich nicht sicher, wie viele Menschen den Aufwand auf sich nehmen werden, zuerst einen Test zu buchen und durchzuführen, nur um einen Kaffee trinken gehen zu können. „Wenn die Leute ohnehin in der Stadt sind wegen anderer Besorgungen und schon einen Test gemacht haben, dann nutzen sie das vielleicht oder es gibt ja auch schon einige Menschen, die zweifach geimpft sind, eventuell werden diese ja kommen“, vermutet er. Für Gastronomen sei es derzeit in vielerlei Hinsicht nicht leicht. „Es ist schwierig für uns, weil wir immer im Blick behalten müssen, was das Land Sachsen-Anhalt nun festlegt und wie wir das umsetzen müssen.“