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Faszinierender Stadtrundgang für die Leiterin des Neubrandenburger Literaturzentrums Wiederaufführung der Roman-Verfilmung "Unser kurzes Leben" im Burg-Theater

Von Roland Stauf 09.03.2013, 02:17

Burg l Zur zweiten Veranstaltung im Rahmen des Brigitte-Reimann-Jahres 2013 begrüßte am Dienstagabend Bernd Goldbach vom Weitblick-Verein zahlreiche Burger im Kino zur Aufführung des DEFA-Films "Unser kurzes Leben" der nach Motiven des unvollendet gebliebenen Romans "Franziska Linkerhand" 1981 gedreht worden war.

Anschließend gab es eine kleine Diskussionsrunde in einem in der Nähe befindlichen Café mit der Leiterin des Brigitte-Reimann-Literaturhauses Neubrandenburg, Erika Becker, und der Burger Schriftstellerin Dorothea Iser.

Die in Burg geborene Brigitte Reimann hatte in der mecklenburgischen Stadt an dem Roman-Manuskript gearbeitet und bereits schwer erkrankt ihre letzten Lebensjahre verbracht.

Der Reimannsche Nachlass befindet sich im dortigen Archiv, das sich neben der Erbepflege der Brigitte Reimann auch dem Erbe von Hans Fallada widmet.

Erika Becker gab interessante Einblicke in die Entstehung des Films und über Hintergründe. Diskussionsstoff gab es genug. Natürlich wurde auch darüber gesprochen, warum der Film bestimmte Inhalte des Romans verkürzt oder gar nicht wiedergibt. Oder ob die Franziska mit zu wenig Gefühl dargestellt wird ...

Erika Becker war am Nachmittag von Mitgliedern des Burger Autorenkreises und dem städtischen Kultur- und Bürgeramtsleiter, Reinbern Erben, zu einer Gesprächsrunde begrüßt worden, an die sich eine bemerkenswerte Stadtführung anschloss.

Zwar hatte Erika Becker Burg schon einmal im Rahmen einer Besuchsreise der Brigitte-Reimann-Gesellschaft erlebt, doch Reinbern Erben hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen: Er wählte einen Weg, den die Reimann in ihrer Erzählung "Die Geschwister" beschrieben hatte und las an den Schauplätzen die entsprechenden Passagen daraus vor. Eine glänzende Idee, diese Orte auf diese Weise vorgestellt zu bekommen. Denn einerseits erschließt sich dem Zuhörer, wie die Schauplätze vor rund 60 Jahren aussahen, welchen liebevollen Blick die Reimann auf ihre Heimatstadt hatte, und andererseits, warum sie später in Hoyerswerda und Neubrandenburg so und nicht anders dachte.

Reinbern Erben führte die Runde von der Gerichtsschenke am Rathaus vorbei zum Hexenturm, die Katzentreppe hinunter bis zur Ihlebrücke, von dort zur Lazarettstraße über die Magdeburger Promenade hin zum früheren Wohnhaus der Familie Reimann in der Neuendorfer Straße.

Dass die fürs Wetter Zuständigen mitspielten und den Spaziergang ins spätnachmittagliche Sonnenlicht hüllten, setzte dem Ganzen den Punkt aufs I.