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Osterrezept Das Solepark-Soleier-Geheimnis

Von Bianca Oldekamp 28.03.2021, 04:30

Schönebeck

Traditionen soll man wahren, geben sie einem doch ein gutes Gefühl. Eine Tradition, die vielen Schönebecker dieses Gefühl gibt: Soleier zum Osterfest selber herstellen. Und wie können die besser gelingen als mit der Sole aus der eigenen Stadt?

Und genau deshalb wird die gesunde Bad Salzelmener Sole jedes Jahr seit Bestehen des Soleparks traditionell kurz vor dem Osterfest kostenfrei ausgegeben. Schon die ersten beiden Ausgabetermine am Donnerstag und Freitag lockten viele Schönebecker vor das Rote Haus neben dem Gradierwerk – drei weitere Termine zur Abfüllung der Sole, die einen Salzgehalt von rund zehn Prozent aufweist und sich somit perfekt zur Herstellung leckerer Soleier eignet, folgen in der kommenden Woche. „Viele Schönebecker kommen jedes Jahr aufs Neue zu uns, um sich die Sole abzuholen“, berichtet Andrea Silber, Leiterin des Kunsthofs, die mit ihren Mitarbeitern die Soleabgabe vor dem Roten Haus koordiniert.

Nur im vergangenen Jahr, gab es die traditionelle Aktion nicht. Schuld daran: das Coronavirus. Der erste Lockdown war gerade eingeläutet, die Unsicherheit, wie eine Abgabe möglich gemacht werden könnte, groß. Deshalb hatte sich der Solepark 2020 gegen die Aktion entschieden. In diesem Jahr kann die Soleabgabe aber trotz Beschränkungen stattfinden.

Behaltnisse mitbringen

Vor dem Roten Haus werden die mitgebrachten Behältnisse der Schönebecker befüllt – unter Einhaltung des Mindestabstandes und mit Mund-Nasen-Schutz. Außerdem werden Kontaktflächen regelmäßig desinfiziert, wie Andrea Silber erklärt.

Wo Desinfektionsmittel dann allerdings nichts mehr zu suchen hat, ist bei der Herstellung und Zubereitung der Soleier. Und was das angeht, gibt es ganz unterschiedliche Rezepte. Manche mögen die Eier besonders salzig und lassen die Soleier lange in der Sole ziehen, andere geben für ein besonderes Aroma oder eine Färbung der Eier beispielsweise Lorbeerblatt oder Rote Beete mit in das Solebad, in der Eier liegen. Das weiß auch Kunsthofleiterin Andrea Silber, die zum Osterfest selber gern Soleier zubereitet – und den Volksstimme-Lesern und ihrer Mitarbeiterin Babett Eilrich ihr Rezept und Serviergeheimnis verraten hat. Und das liegt in der Kombination aus frischen Kräutern und einem ganz besonderen Öl, das wie auch die Sole natürlich aus der Region stammt. Ihr Tipp: Für gute Soleier sollten immer auch gute Eier verwendet werden – am besten Bioeier.

Abgabezeiten für Sole:

Drei Mal können sich alle Interessierten vor dem Osterfest noch Sole vor dem Roten Haus am Gradierwerk abholen. Jeweils von 15 bis 17 Uhr am 30. und 31. März und am 1. April gibt es die kostenfreie Bad Salzelmener Sole. Um Spende wird jedoch gebeten. Mitzubringen ist ein eigenes Gefäß zur Abfüllung der Sole. Die Hygieneregeln sind zu beachten. Während der Aktion können zudem kleine Osterpräsente aus dem salzigen Angebot des Kunsthofs erworben werden.

Kunsthof-Rezept Soleier:

Zunächst werden die Eier rund sechs Minuten hart gekocht. Für Soleier sollten immer ein paar Eier mehr als benötigt gekocht werden, um hin und wieder schon vorab probieren zu können, wie salzig die Eier sind.

Anschließend werden die Eier in das Solebad, das zudem je nach Geschmack auch beispielsweise mit Lorbeerblatt versehen werden kann, gelegt. Einige Eier können markiert und angeknackt werden. Diese dann als letzte in das Solebad legen. Sie ziehen schneller durch. Denn oft werden ja nicht alle Eier gleichzeitig verzehrt und so hat man Eier, die über mehrere Tage ungefähr gleich salzig sind. Wer den Soleiern einen Farbtupfer, beispielsweise mit Roter Bete, verpassen möchte, muss sie ebenfalls anknacken. Die Eier mindestens zwei Tage ziehen lassen.

Kunsthof-Serviertipp:

Andrea Silber isst ihre Soleier am liebsten ohne Farbtupfer und Extrageschmack. Den fügt sie lieber mit frischen Kräutern kurz vor dem Verzehr der Eier hinzu.

Für die Mischung aus frischen Kräutern verwendet sie all jene, die sie in der Natur (oder ihrem Garten) zur Osterzeit finden kann, darunter Bärlauch, Löwenzahn, Spitz- und Breitwegerich, Gänseblümchen, Scharbockskraut, Petersilie, Schnittlauch und Kresse. Klein gehackt wandert die Kräutermischung dann anstelle des Eigelbs in die Eierhälften.

Für den ganz besonderen Geschmack ihrer Soleier beträufelt Kunsthofleiterin Andrea Silber das Kräuternest in ihren Soleiern mit Öl – am liebsten Leinöl eines regionalen Herstellers aus dem Jerichower Land.

Abgedeckelt wird die Kräuter-Öl-Mischung dann mit dem Eigelb – und die Soleihälfte wandert mit einem Happs in den Mund.