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Tausende Gäste kamen zum Fischerfest von Familie Gahrns / Versteigerung von zwei Lengen und Goldforellen Angelglück mit Gipsarm und goldene Fische

Von Ilka Marten 29.05.2012, 05:45

Nur ganz langsam kamen Autofahrer, Radler und Fußgänger am Pfingstwochenende auf dem Gardeleger Rottweg voran. Denn auf dem Gelände von Familie Gahrns war Fischerfest - und das lockte wie immer tausende Gäste.

Gardelegen l Pro Fisch einen Taler - "für einen in Not geratenen Fischer", pries Hans-Heinrich Gahrns am Sonntagnachmittag seine aufgespießten Fische im Festzelt an, die prompt alle Abnehmer fanden. So richtig in Not geraten sah Fischer Gahrns jedoch nicht aus. Dafür sorgten auch die Gäste, die am Pfingstsonntag und gestern wieder zu Tausenden zum Fischerfest auf das weitläufige Gelände von Familie Gahrns am Rottweg strömten. Das warme Wetter lockte viele, um zu schlemmen, zu schauen - und natürlich auch zu angeln.

Dass das sogar problemlos auch mit Gipsarm geht, zeigte Leonhardt Schild aus Arneburg. Der Siebenjährige ließ sich nicht davon stören, dass sein rechter Arm in Gips eingepackt war und stand begeistert am Angelteich. "Drei Forellen habe ich schon geangelt, eine 30, eine 34 und eine 33 Zentimeter lang", zählte der Junge auf. Im Schnitt nahmen die Angler zwischen vier bis fünf Kilogramm mit nach Hause - und freuten sich über ihr Glück.

Goldforellen bei der Fischversteigerung

Groß war die Freude über ihren Fang bei den beiden Calvördern Franz Pesch (5) und Hendrik Pesch, als sie eine Forelle an der Angel hatten. Nicht zum ersten Mal beim Fischerfest waren dagegen Lorenz Stroh und seine Familie aus Hohenwarsleben. Der Elfjährige hatte erst im März den Angelschein gemacht: "Am liebsten angele ich auf Karpfen, am liebsten esse ich aber Forelle", sagte Lorenz.

Ganz frischen Fisch gab es beim historischen Fischzug, den Hans-Heinrich Gahrns mit seinen Helfern jedes Jahr zeigt. Zwar ist es stets das gleiche Prozedere, aber das Publikum drängt sich immer dicht am Teich. Die Helfer fischten geschickt und schnell Gold- und Lachsforellen aus dem Netz. Wer schnell genug bot und als Letzter vor dem Zuschlag die Münzen in den Becher warf, erhielt seinen Fisch im Plastikbeutel - und trat bei den hochsommerlichen Temperaturen sicherlich zügig die Heimreise an, damit der Fisch zu Hause noch schmeckte.

Als Höhepunkt bot Hans-Heinrich Gahrns einen Leng an, der aus der Familie der Dorschartigen stammt und in den küstennahen Zonen des östlichen Atlantischen Ozeans von Skandinavien und Island bis zur Biskaya, außerdem in der Nordsee und dem Skagerrak lebt. Ein ordentlicher Brocken war der zehn Jahre alte Fisch, den Edeltraud Zarling aus Salzwedel am Sonntag ersteigerte.

An den Teichen auf dem sehr schön gestalteten Gelände standen zahlreiche Händler. Vom Trödel über Gesticktes, Honig bis hin zu Gartenzwergen - das Angebot war breit gefächert. Da fand sich bestimmt für jeden Geschmack etwas. Das zweite Mal dabei war Klaus Dieter Otte. Der Beetzendorfer bot geschnitzte und gesägte Holztiere, Türtafeln und Allerlei mit historischen und amüsanten Schriftzügen an.

"Es sind wirklich wieder viele Leute hier", sagte der Hobbyhandwerker. Besonders schätze er, dass er beim Fischerfest so viel Platz zur Austellung seiner Kunstwerke habe. "Das ist nicht immer so bei solchen Festen", so der Beetzendorfer.