Zeltstadt Anti-Kriegs-Camp fällt aus
Das Anti-Kriegs-Camp wird es in Letzlingen nicht geben. Die Friedensschützer ziehen an einen anderen Ort.
Letzlingen/Parleib l 2018 wird es das Anti-Kriegs-Camp „War starts here“ (Der Krieg beginnt hier) nicht geben. Dies bestätigt nach Anfrage Helmut Adolf, Sprecher der Bürgerinitiative (BI) Offene Heide, die das Camp in den vergangenen sechs Jahren mitorganisiert hatte.
Die Zeltstadt auf dem Acker in Parleib hatte seit 2012 regelmäßig für Diskussionen gesorgt, denn von den Friedensschützern aus dem In- und Ausland waren nicht nur zahlreiche friedliche Protestaktionen, sondern auch zahlreiche Sachbeschädigungen ausgegangen. Unter anderem hatten die Campbewohner im Sommer 2014 im Potzehner Freibad Unmengen an Konfetti verschüttet. Bewohner rund um Potzehne und Letzlingen hatten sich mehrfach über Farbschmierereien mit politischem Inhalt auf Straßen-und Hinweisschildern, aber auch auf privaten Objekten, beschwert.
In diesem Jahr wird der Platz in Parleib, den eine Parleiberin regelmäßig an die Demonstranten vermietet, leer bleiben. Und auch die Protestaktionen gegen das Gefechtsübungszentrum Heer in Letzlingen werden in diesem Jahr nicht stattfinden. Als Grund gab Adolf zu wenige Organisatoren und Helfer zur Vorbereitung des Camps an. „Es kommen zwar immer viele Teilnehmer zu diesem Camp, aber es muss auch organisiert werden, und das macht Arbeit“, sagt der BI-Sprecher. Er erklärt schlichtweg: „Es hat sich keiner gefunden.“
Stattdessen werde es in diesem Jahr unter dem Motto „Krieg beginnt hier – Rheinmetall entwaffnen“ am 1. September einen Antikriegstag mit Aktionen am Rheinmetall-Standort in Unterlüß bei Celle in Niedersachsen geben. Daran werden sich auch Mitglieder der Offenen Heide beteiligen.
Das Bündnis plant von Mittwoch, den 29. August, bis Dienstag, den 4. September, zudem ein Friedens-Camp in Unterlüß. Direkt am Antikriegstag soll es eine öffentlichkeitswirksame Aktion geben. Zu einer überregionalen Demonstration will das Bündnis zum Sonntag, dem 2. September, aufrufen.
Darauf hatten sich am letzten Aprilwochenende auf einem Bündnistreffen im niedersächsischen Celle 40 Personen aus zehn norddeutschen Städten verständigt.
Beteiligt waren unter anderem Gruppen aus der Friedens- und Antimilitarismus-Bewegung sowie Vertreter der Gewerkschaften. Teil des Bündnisses seien auch Solidaritätsinitiativen mit Kurdistan sowie Organisationen der Freiheitsbewegung Kurdistans, teilen die Veranstalter auf ihrer Homepage www.rheinmetallentwaffnen.noblogs.org mit.
Ein thematischer Schwerpunkt der Aktionstage werde auch der Krieg des türkischen Staates unter der Führung von Erdogan und seiner AKP in Afrin und Nordsyrien sein.
„Die Aktionen richten sich gegen Rheinmetall, weil auf nahezu jedem aktuellen Kriegsschauplatz mit Waffen dieses Konzerns Menschen getötet werden. Rheinmetall exportiert den Tod in alle Welt“, heißt es auf der Homepage.