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Burger-König „Draußen Essen: Einfach wunderbar“

Er ist aktuell und hochoffiziell der viertbeste Cheddar-Burger-Griller im ganzen Land. Waldemar Zdero aus Gardelegen.

Von Gesine Biermann 28.07.2018, 03:00

Gardelegen/Hamburg l Naja, noch ist er nicht ganz so berühmt wie Spongebob, der kleine gelbe und fröhliche Burger-bratende Schwamm der gleichnamigen Fersehkinderserie. Aber genau so fröhlich ist Waldemar Zdero auch. Und er steht mit genauso viel Leidenschaft am Grill. Etwas ganz Wichtiges hat er dem Zeichentrick-Kollegen außerdem voraus: Seine Burger kann man wirklich essen.

Und dass sie richtig gut schmecken, das hat der Gardeleger nun sogar schriftlich. Denn Waldemar Zdero hatte sich im Rahmen der Cheddar-Burger-Challange der Firma Kerrygold gegen 500 Mitbewerber durchgesetzt. Seine Bewerbung samt Foto kam offenbar an. Am Mittwoch trat er gegen sieben Burger-Grillexperten aus ganz Deutschland an. Und das in einer ziemlich exklusiven Location: Auf der Dachterrasse des Hamburger Hotels „Vier Jahreszeiten“ zauberte der 42-Jährige live seinen schönsten Burger, den „Altmark Biggest“, komplett handgemacht, angefangen vom selbstgekneteten Ciabatta-Brötchen – von Profis als „bun“ bezeichnet – über das eigenhändig gewolfte australische Rindernackenfleisch bis hin zur fruchtig-herzhaften Füllung aus Cheddarkäse, roten Zwiebeln, Erdbeeren, Butter, Erdbeer-Balsamico und geräucherten Jalapenos.

Und am Ende landete der Altmärker damit auf Platz vier. Wer also ist noch mal Spongebob?

Mit dessen kühlem Arbeitsplatz unter dem Meer hätte Zdero am Dienstag allerdings sicher gern getauscht. „Denn vor allem war‘s schön heiß da oben“, sagt er schmunzelnd. In der Sonne gut 30 Grad, dazu „300 Grad von vorn“ und unter dem Sonnenschirm staute sich die Hitze noch ein bisschen mehr, „das war schon eine Herausforderung.“

Aber die ging der Finalist schließlich ganz professionell und typisch altmärkisch an, nämlich gelassen. „Genau eine Stunde hatten wir Zeit“, erzählt Zdereo. „Dann musste der Burger auf dem Punkt fertig sein“, also nicht schon wieder kalt oder zerlaufen. Besonders schwierig in seinem Fall: die selbst gemachte Mayonnaise. Die perfekt zuzubereiten, sei bei der Hitze schon ein echtes Kunststück gewesen, gibt Zdero zu. Und dann hält ihn auch noch die neugierige Presse von der Arbeit ab: „Das ist schon Stress, wenn die Ansage kommt: ‚Noch sieben Minuten‘, und dann steht da so ein Kamerateam neben dir und der Reporter fragt: ‚Na, was machen Sie denn da Schönes?‘„, sagt Zdero augenzwinkernd. Doch alles klappt. Nach genau 60 Minuten sind seine beiden Burger fertig, „einer für die Jury und einer für Presse und Gäste.“ Der erste wird zunächst fotografiert, danach rundum beäugt und sodann in vier Stücke geteilt und verkostet – und zwar vom berühmten Food-Tester Jumbo Schreiner, Profi Grillkoch Shane McMahon und den Bloggern Thorsten Brandenburg alias „BBQ-Pit“ und Oliver Quaas, alias „Living BBQ“, die Aussehen, Kreativität, Geschmack und Gargrad bewerten.

„Und der zweite wurde dann wahrscheinlich gesechzehntelt“, schätzt Zdero grinsend ein. Denn die superschlanken Hamburger It-Girls müssen schließlich auf ihre Linie achten.

Kalorienzählen kommt beim neuen Burger-König der Altmark indes gar nicht in die Tüte: „Essen ist doch was Wundervolles“, sagt er, und noch dazu im Freien? „Herrlich!“

Und so wird bei Familie Zdero in Gardelegen „mindestens drei Mal die Woche“ der Grill angeheizt. Und zwar vom 1. Januar bis zum 31. Dezember. Meist ist der riesige Gasgrill, oft aber auch kleine spezielle Grills, wie der Dutch Oven oder spezielle Smoker, die sich Zdero im Laufe der letzten Jahre angeschafft hat.

Drauf kommt dann übrigens alles was essbar ist. „Und es geht längst nicht mehr um marinierte Nackenscheiben“, verrät der passionierte BBQ-Experte. Denn grilltechnisch spielt Waldemar Zdero mittlerweile in einer ganz anderen Liga, als Otto-Normalaltmärker. Was auf seinem Grill entsteht, ist Kunst, dafür reicht ein Blick auf seine Homepage www.altmarkbbq.de.

Aber der erste Gardeleger BBQ-Restaurantchef will er trotzdem nicht werden, auch wenn das die „große BBQ-Familie im Internet“ nach seinem TV-Auftritt schon angeregt habe, erzählt Zdero amüsiert. Hauptberuflich verdient der 42-Jährige sein Geld nämlich „ganz solide“ als Diplom-Psychologe. Und deshalb weiß er auch ganz genau um die Wirkung seines Hobby: „Das lässt mich einfach runterkommen.“

Nicht als Psychologe, sondern als Grillexperte hat er schließlich auch noch einen Tipp für die Altmärker, die gern am Grill stehen: Nämlich „einfach mutig sein beim Zusammenstellen der Zutaten und dann das Fleisch nicht totbraten!“ Mehr braucht‘s gar nicht für ein tolles BBQ.

Nicht einmal einen ersten Platz als Burger-Brater, für den es übrigens eine Irland-Reise gab. „Aber da war ich schon“, sagt Zdero. Er ist eben doch genau so fröhlich wie Spongebob.