Neue Wohnung für Kloster Neuendorfer Der Mama hätte es sicher gefallen
Ein aufregender Tag für einen Kloster Neuendorfer und seine beiden kleinen Töchter: Matthias, Cora und Laila Nowak zogen am Donnerstag ein zweites Mal in ihr Haus ein. Darin war aber nichts mehr, wie es vorher war.
Kloster Neuendorf l "Jetzt alle mal jubeln, sie kommen", ruft Aufnahme-Realisator Nico Gutjahr den zahllosen Menschen zu, die da am Donnerstagnachmittag vor einem der Häuser an der Zienauer Straße in Kloster Neuendorf stehen. Er wird erhört: Lauter Applaus brandet auf, und die Kameraleute filmen was das Zeug hält, auch wenn derzeit nur geübt wird und noch gar nichts zu sehen ist von den drei Hauptpersonen, die unter den Augen von hunderten Besuchern - von denen sie nur wenige kennen - gleich einziehen sollen, ins neue Glück.
Aber eigentlich beginnt die Geschichte ja schon viel früher, nämlich im März 2014. Da setzen sich die beiden Gardelegerinnen Katrin Potas und Monika Chwoijka hin und verfassen einen Brief an den privaten Fernsehsender RTL II, speziell an die Redaktion der Serie Zuhause im Glück. Die Idee der Sendung ist es, Menschen beim Ausbau ihres Hauses zu helfen, die das durch einen Schicksalsschlag nicht mehr können. Die beiden Frauen kennen einen solchen Menschen. Es ist Matthias Nowak. Der 30-Jährige lebt mit seinen beiden kleinen Töchtern Cora Sophie (9) und Laila Lynn (3) allein in einem ausbaufähigen Haus in Kloster Neuendorf.
Die geplante Sanierung kann die kleine Familie indes nicht stemmen. Denn Nowak ist nicht nur alleinerziehend, sondern auch Alleinverdiener. Vor rund zwei Jahren kam seine Lebensgefährtin Julia bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben. Nowak verliert seine große Liebe, die beiden Töchter die Mama. Dann wird der 30-Jährige auch noch krank, kann seinen Beruf als C C-Dreher nicht mehr ausüben. "Wenn es einer verdient hat, dass ihm jemand hilft, dann er", sagt Katrin Potas überzeugt, "als Julia starb, hatten sie ja gerade erst das Dach neu gedeckt." Seither konnte der Ausbau ihres Elternhauses nicht weitergehen.
Und so hofft die beste Freundin der Familie inständig auf eine Zusage des Fernsehsenders, die nächste Folge ihrer Serie in Kloster Neuendorf zu drehen. Sie hat ihnen mittlerweile auch von ihrer Bewerbung erzählt. "So richtig hat Matthias aber nicht daran geglaubt", sagt sie schmunzelnd.
Doch es klappt tatsächlich: Im August 2014 meldet sich plötzlich die Castingfirma des Senders. "Ein Statiker und ein Holzwurm haben sich das Haus angeschaut", sagt Potas. Kurze Zeit später steht der Termin fest: Am 16. April müssen die drei ausziehen. Freunde und Familie helfen beim Ausräumen. Matthias Nowak kann noch sagen, welche Möbel er behalten möchte, dann geht`s ab nach Letzlingen, wo das Schlosshotel für eine Woche ihr Zuhause wird. Eine aufregende Zeit für die drei. Schließlich wissen sie nicht, was jetzt bei ihnen zuhause passiert.
Dort wird von da an unter der Aufsicht von Architekt John Kosmalla nämlich gestemmt, gefliest, gemalert und getischlert. Später kommen nagelneue Möbel, die Einrichtungsexpertin Eva Brenner ausgesucht hat. "Alle haben wirklich fast rund um die Uhr gearbeitet", versichert Katrin Potas. Matthias Nowaks Brüder Nico und Marcel und etliche Freunde helfen, wo sie können. Bald dürfen aber auch sie nicht mehr gucken - alles soll geheim bleiben. Nur Nico Nowak darf am Mittwoch mal einen Blick in die neue Wohnung werfen: "Sie werden umfallen, wenn sie das sehen", versichert er am Donnerstag lachend vor dem Haus, wo natürlich auch die Familie auf die drei wartet.
Und dann kommen sie endlich, klettern aus dem Bulli und sehen sich einer Riesenmenschenmenge gegenüber. Die kleine Laila hält ein pink-gerahmtes Bild ihrer Mama fest an sich gedrückt.
Bevor sie ihr neues Haus anschauen dürfen, dauert es allerdings noch. Erst muss Papa Matthias, müssen Freunde und Familie Interviews geben, die neunjährige Cora verteilt T-Shirts mit dem Bild ihrer Familie als Dankeschön an alle Handwerker, alles wird gefilmt und wieder gefilmt.
Dass sich die ganze Aufregung gelohnt hat, versichert Matthias Nowak gestern am Volksstimme-Telefon: "Es ist ganz toll geworden!" Im Hintergrund sind seine Mädels zu hören: "Sie sind immer noch dabei, ihre Zimmer zu erkunden und noch ganz aufgeregt."
Ob es wohl seiner Frau gefallen hätte? Da sei er ganz sicher, sagt Nowak. "Schließlich war es ihr Elternhaus." Und dann verrät er doch eine Kleinigkeit: "Cora hat sich pink gewünscht und Hundemotive, die Kleine Hello Kitty. Das hat geklappt." Der Rest bleibt geheim. Schließlich sollen die Fernsehzuschauer im Herbst auch was zu gucken haben. Der Sendetermin steht allerdings noch nicht fest.