Heiliger Martin Eine Geschichte über Barmherzigkeit
Es geht darum, Dinge miteinander: Die Geschichte über den heiligen Martin ist auch in Gardelegen immer noch aktuell.
Gardelegen l Jeder hört sie, aber sehen kann man sie nicht so richtig: Hinter weißen Bettlaken führen die Schauspieler der beiden Oberstufenklassen der Förderschule für Geistigbehinderte die Geschichte von Sankt Martin auf. Nur ihre Schatten sind zu sehen, als sie erzählen, wie der römische Offizier seinen Mantel vor den Toren der Stadt Amiens (im heutigen Frankreich) mit einem Bettler teilt. Wie ihm dann in der Nacht darauf Jesus Christus erscheint. Wie er dem römischen Militär abschwört und schließlich auf Drängen des Volkes Bischof wird.
„Wir haben uns wie im vergangenen Jahr für ein Schattenspiel entschieden. Im nächsten Jahr denken wir uns wahrscheinlich mal wieder etwas anderes aus“, sagte Religionslehrerin Kornelia Reps. Zusammen mit beiden Klassenlehrerinnen Ute Malycha und Gabriele Wandrey hatte sie das Stück in den vergangenen vier Wochen einstudiert.
Schließlich schufen die Schüler mit Triangeln und anderen Schlaginstrumenten hinter der Bühne die passende Geräuschkulisse für die Geschichte. Und nach der Aufführung sangen Schauspieler und Publikum zusammen Lieder über den Heiligen Martin. Singend und mit selbstgebastelten Laternen zogen dann alle Schüler durch die Flure der Schule. Zum Abschluss verteilten die Lehrer selbstgebackene Martinshörnchen.
Traditionell zeichneten die beiden ehemaligen Lehrerinnen Birgit Krüger und Waldtraud Jelinski dafür verantwortlich. In Anlehnung an die Geschichte stellten sich die Jungen und Mädchen zu zweit auf, um dann ihre Hörnchen zu teilen. „Wir wollen vermitteln, wie wichtig es ist, hilfsbereit zu sein. Zum Beispiel auch mal das Pausenbrot miteinander zu teilen. Ich denke, dass uns das sehr gut gelingt“, erklärte Kornelia Reps. So war die Aufführung nicht nur spaßig, sondern auch ernst gemeint.