Buchautor Gardeleger mit fantastischen Ideen
Er kämpft mit Orks und verhandelt mit Zwergen. Die Rede ist von Fantasyautor Gregor Walter Timme aus Gardelegen.
Gardelegen/Braunschweig l In seinem beruflichen Alltag unterrichtet er am Braunschweiger Wilhelm-Gymnasium in den Fächern Politik und Geschichte. In seiner Freizeit wird es deutlich abenteuerlicher. Da nämlich ist Greg Walters mit einem zauberhaften Zwerg, einem Halbelben und sogar mit einem verstoßenen Ork befreundet, kann aus Energien magische Sphärenbänder weben ... und natürlich die Welt retten. Bislang zwar nur zwischen Buchseiten. Davon gibt es allerdings schon ziemlich viele, und dazu Hörbücher und E-Books. Und sie werden von Fans heiß verehrt, jeder neue Teil schon sehnsüchtig erwartet. Denn die Abenteuer des Waisenjungen Leik, der seine magischen Kräfte für das Gute einsetzt, füllen mittlerweile vier Bände rund um die Alaburg – ein magischer Ort in einem mystischen Land.
Der jüngste und letzte Teil kam nun pünktlich vor Weihnachten in den Handel. „Und man kann ihn natürlich auch in Gardelegen kaufen oder in der Bibliothek ausleihen“, versichert Greg Walters. Daran liegt ihm nämlich viel. Denn hier hat der 37-Jährige früher schließlich mal echte Abenteuer erlebt. Hier wuchs er auf, machte sein Abi am Geschwister-Scholl-Gymnasium, und auch seine Eltern leben in Gardelegen. Das verbindet ihn natürlich immer noch mit der Altmark.
Dass die Ideen für seine Bücher vielleicht auch hier entstanden sind, kann er zwar nicht ganz ausschließen, sicher aber ist, dass der Grundstein für so manches Abenteuer im Studium gelegt wurde. „Denn es gibt viele historische Parallelen“, verrät der Autor. Immerhin ist er Geschichtslehrer, kennt sich mit den spannenden Momenten der Vergangenheit hervorragend aus. Mit ein bisschen Fantasie und Magie gewürzt, werden sie zu den spannenden Episoden seiner Bücher, die sich hauptsächlich an jugendliche Leser wenden.
Apropos: Lesen eigentlich auch seine eigenen Schüler die Greg-Walters-Romane? „Ja, es gibt einige“, bestätigt er, „aber es hat über ein Jahr gedauert, bis sie herausgefunden haben, dass ich es bin.“ Und das lag wohl in erster Linie an seinem Bild auf der umfangreichen Homepage.
Auf der kann man derzeit übrigens auch erfahren, was er als Autor als nächstes plant. Denn natürlich sind ihm mit dem vierten Teil der Alaburg-Reihe die Ideen nicht ausgegangen. Inzwischen widmet sich Greg Walters längst schon neuen Geschichten: Im Sommer 2018 wird mit „BeastBoy - Die Bestien Chroniken I“ der erste Band seiner Nachfolgeserie erscheinen und seine Fans wieder in fantastische und spannende Welten entführen, verspricht er.
Wie er überhaupt darauf kam, Fantasyliteratur zu schreiben, verrät er schließlich auf Volksstimme-Nachfrage. Fan solcher Bücher sei er selbstverständlich schon als Kind gewesen, sagt Walters. „Und ich war dann immer so enttäuscht, wenn die Bücher zu Ende waren.“ So sei er auf den Gedanken gekommen, „einfach selbst welche zu schreiben“.
Und so treffen die Leser bei ihm eben auch auf gute alte Bekannte, wie die Orks, die Elben oder die Zwerge aus Tolkiens „Herr der Ringe“ oder auf die Idee der Zauberschule, wie sie in den Harry-Potter-Romanen von Joanne K. Rowling eine große Rolle spielte. Ein bisschen könnte man tatsächlich sagen, „Harry Potter trifft auf Herr der Ringe“, bestätigt auch Greg Walters im Gespräch mit der Volksstimme schmunzelnd. Und sein junger Held Leif erinnert auch noch ein bisschen an Noah Gordens jungen Protagonisten im „Medicus“.
Aber natürlich sind seine Geschichten auch wieder ganz anders, und sie sind vor allem eines: nämlich extrem spannend. Die Warnung „Achtung Suchtgefahr!“, die der Autor auf seiner Homepage ausspricht, sollte also dringend ernst genommen werden. Rund 50 000 verkaufte Medien sprechen schließlich auch eine deutliche Sprache. Und so dürfen die Leser auch schon gespannt sein auf die nächste Serie, die zwar auch fantastisch, aber ganz anders sein wird als die ersten vier Bücher.
Seine erste Leserin ist übrigens Greg Walters Frau, die die Abenteuer, die ihr Mann so bestehen muss, noch vor dem professionellen Lektor in den Händen hält. Sie ist natürlich auch sein Fan, und sie sorgt zudem dafür, dass Greg Walters, alias Gregor Timme, auch die wichtigen „Abenteuer“ seines Lebens nicht aus den Augen verliert. Denn als junger Familienvater und als Herrchen von Labradorhündin Lenka muss er schließlich auch im wahren Leben öfter Mal die Welt retten.
Auf den Spaziergängen mit Lenka kommen ihm übrigens immer die besten Ideen, verrät Greg Walters. Und sie spielte offenbar auch schon mal eine kleine Nebenrolle in seinen Büchern, obwohl ihm das gar nicht so bewusst gewesen sei: „Aber in einem Band kam mal ein Fuchs vor, und meine Frau schwört, das ist Lenka ...“
Irgendwoher muss der Charme ja schließlich kommen, den seine Charaktere haben.