„Gardelehrer“ starten in vierte Runde: Lehramtsstudenten können sich in Gardelegen für Stipendium bewerben

Gardelegen - Unter dem Motto „Suchst du noch oder lehrst du schon?“ setzt die Stadt Gardelegen dem akuten Lehrermangel eigene Ideen und Engagement entgegen. Das Projekt „Gardelehrer“ soll junge Lehramtsstudenten dazu bewegen, nach dem Studium in der Einheitsgemeinde als Lehrer zu arbeiten. Im Juni 2018 hat der Stadtrat das Konzept für die Lehrergewinnung mit Unterstützung des Ministeriums für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt beschlossen.

Derzeit profitieren fünf Lehramtsstudenten vom Gardelehrer-Stipendium. Die ersten Gardelehrer haben mittlerweile ihr Studium oder Referendariat erfolgreich abgeschlossen und lehren an der Sekundarschule „Am Drömling“ in Mieste sowie an der Grundschule „Karl-Friedrich-Wilhelm Wander“ und der Sekundarschule „Karl Marx“ in Gardelegen. Über diese Erfolge berichtete Sandra Hietel während des jüngsten Sozialausschusses.

Und es gibt noch mehr. Über das Projekt werden nämlich nicht nur Stipendiaten unterstützt, sondern auch fertige Lehrer an offene Stellen in den verschiedenen Bildungseinrichtungen der Einheitsgemeinde vermittelt, so zum Beispiel 2018 eine Lehrerin an die Wander-Grundschule in Gardelegen und 2019 an die Jävenitzer Grundschule. 2020, so die Ausschussvorsitzende, habe man erfolgreich für den Erhalt der Außenstelle des Landesschulamtes in der Hansestadt gekämpft.

Weiterhin halten die Projektmitglieder laut Hietel Kontakt zu potenziellen Lehrern und Seiteneinsteigern. Und diese Bemühungen wurden auch schon mit zwei erfolgreichen Wechseln im vergangenen Jahr von Niedersachsen an die Gardelegener Goethe-Grundschule und die Jävenitzer Grundschule belohnt. Für Jävenitz habe man auch Aussicht auf einen Referendar. Ein Referendar konnte bereits an die GB-Schule vermittelt werden. Auch mit einer potenziellen Lehrerin für diese Bildungseinrichtung stehe man in diesem Jahr in Kontakt. Die Ausschreibung einer Stelle für eine pädagogische Mitarbeiterin (PM) für die Grundschule Letzlingen wurde auf den Weg gebracht. „Wir stehen in ständigem Austausch, auch mit den Schulleitern“, machte Hietel deutlich. Zudem sei das Bildungsministerium Sachsen-Anhalt vom Gardelehrer-Projekt derart überzeugt, dass es bereits im Landkreis Wittenberg vorgestellt wurde. Es soll als Vorbild dienen und auch in anderen Städten und Gemeinden umgesetzt werden.

Nun aber geht es erst einmal in der Hansestadt selbst weiter, denn auch für das Jahr 2021 sei geplant, wieder das Stipendium „Gardelehrer“ zu vergeben. Dazu erklärte Bürgermeisterin Mandy Schumacher: „Wir rufen für die vierte Stipendienrunde angehende Lehrerinnen und Lehrer auf, sich für unser Stipendium zu bewerben. Und der Erfolg gibt uns Recht. Das Stipendium ist nachgefragt, und die ersten Absolventen lehren an unseren schönen Schulen. Daneben sind wir Ansprechpartner und stehen den Stipendiaten in allen Lebenslagen zur Seite.“ Und Sandra Hietel ergänzte: „Wir brauchen ein chancengleiches schulisches Angebot. Eine pragmatische Zusammenarbeit, unabhängig von Zuständigkeiten, bringt Erfolge. Das einzigartige Gardelehrer-Stipendium ist ein solches Beispiel. In den vergangenen Jahren haben wir über die Initiative mehrere Lehrer, Referendare und pädagogische Mitarbeiter an unsere Schulen vermitteln können und binden mit unseren Stipendiaten schon jetzt die Lehrer der Zukunft an unsere Stadt.“

Die Förderrichtlinie kann unter www.gardelehrer.de abgerufen werden. Bewerbungsschluss ist der 15. September 2021.