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Zum 150-jährigen Bestehen Gymnasium Gardelegen: Zwei Häuser – eine wechselvolle Geschichte

Das Gardelegener Gymnasium wird 150 Jahre alt. Zeit, einen Blick auf die wechselvolle Geschichte des, oder besser der Häuser zu werfen...

07.09.2023, 12:04
Eine historische Aufnahme des früheren Gymnasiums an der Nicolaistraße in Gardelegen.
Eine historische Aufnahme des früheren Gymnasiums an der Nicolaistraße in Gardelegen. Foto: Website Geschwister-Scholl-Gymnasium

Gardelegen (vs) - Ein Haus mit einer Geschichte in zwei Häusern feiert am Freitag, 8. September, sein 150-jähriges Bestehen. Dazu sind alle ehemaligen Schüler und auch Lehrkräfte von 13.30 Uhr bis 18 Uhr im Geschwister-Scholl-Gymnasium ebenso willkommen wie alle anderen Interessierten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Um 14 Uhr beginnt der Festakt in der Aula, danach zeigt die 11. Klasse ein Zeitreise-Musical. Im Anschluss ist viel Zeit für Gespräche sowie für die Besichtigung der Projekte der Schülerschaft, die im Vorfeld an drei Projekttagen erarbeitet worden sind. So werden innovative Ideen zur Schulentwicklung durch das Zukunftswerkstatt-Projekt, zur Sponsorenakquise sowie ein neues Schullogo des Graffiti-Projektes vorgestellt. Medial begleitet wird das Event von der Social-Media-AG auf dem schuleigenen Instagram-Account (gsg_gardelegen). Für das leibliche Wohl aller Gäste sorgt die Oberstufe.

Neue Namen, Gebäude und Standorte

Bereits 1873 wurde die „Höhere Bürgerschule zu Gardelegen“, auf die das Gymnasium seine Wurzeln zurückführt, in Gardelegen eröffnet. Seitdem gab es viele Veränderungen: neue Namen, neue Gebäude, neue Standorte und natürlich neue Schüler und auch Lehrer.

Tiefe Einschnitte und Veränderungen in der Entwicklung der Schule brachten die beiden Weltkriege mit sich. Notprüfungen, um als Kriegsfreiwillige in das Heer einzutreten, Zuerkennung der Reifeprüfung nach Absatz 8 der Mobilmachungsanweisung, die Einberufung von Lehrern, die Nutzung der Schule zur Aufnahme von Flüchtlingen und als Lazarett sowie die Unterbrechung des Unterrichts durch Fliegeralarm hinterließen tiefe Spuren im Schulleben.

1938 wurde die Einrichtung zur „Städtischen Oberschule für Jungen“, ab Februar 1945 wurde das Gebäude des Gymnasiums als Behelfslazarett genutzt, die älteren Jahrgänge wurden zum Volkssturm nach Stendal einberufen.

Am 1. Oktober 1945 nahm die „Oberschule Gardelegen“ ihre Arbeit wieder auf. Am 22. Februar 1955 erhielt sie den Namen „Geschwister Scholl“, 1963 erfolgte dann die Gründung der Erweiterten Oberschule (EOS) „Geschwister Scholl“.

Große Veränderungen an der Nicolaistraße

In diesen Zeitraum fielen auch gravierende bauliche Veränderungen in der alten Schule an der Nicolaistraße. Mit viel Elan, Eigeninitiative und Einsatz von Schülern und Lehrern entstanden der Anbau mit den naturwissenschaftlichen Fachräumen, die Aula und das Lehrschwimmbecken im Keller.

Nach der politischen Wende 1989 erfolgten deutliche Veränderungen im Bildungswesen. Nach einem Schuljahr des Übergangs als EOS gab es ab dem Schuljahr 1991/92 wieder ein Gymnasium in Gardelegen. Es trug den einfachen Namen „Gymnasium Gardelegen“. 1992 wurde auf dem Sportgelände der Dimitroff-Schule am Jägerstieg der Grundstein für den Neubau des jetzigen Gymnasiums gelegt. 1993 gab sich die Schule ihren alten, neuen Namen „Geschwister Scholl“ wieder. 1994 wurde der neu gebaute Stammklassentrakt seiner Bestimmung übergeben, 1997 folgte der Fachklassentrakt.