Rodungen Kahrstedter wartet auf Baumersatz
Wie geht es an den Wegen und auf den Flächen im Kalbeschen Werder weiter, wo zum Jahresende 2022 etliche Bäume gefällt worden waren? Ein Einwohner aus Kahrstedt – einem betroffenen Ortsteil – stellt diese Frage. Er hofft auf Ersatzpflanzungen – zumal für die Rodungen die Genehmigung fehlte.

Kahrstedt - Zahlreiche Bäume, darunter insbesondere Pappeln, sind gegen Ende des vergangenen Jahres von der Stadt Kalbe gefällt worden. Sie sollen Schädigungen aufgewiesen haben. Die Rodungen sollten der Verkehrssicherheit und Gefahrenabwehr dienen. Sie erfolgten im Bereich Vienau, Dolchau, Mehrin und Kahrstedt. Allerdings stellte sich danach heraus, dass keine Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) vorlag.
Nun, rund ein halbes Jahr später, zeigt sich ein Kahrstedter (Name der Redaktion bekannt) besorgt, da für die gefällten Pappeln am Weg zur Unteren Milde bei Kahrstedt immer noch keine Ersatzmaßnahmen vorgenommen wurden. „Wird das wieder gutgemacht, was da passiert ist?“, will er wissen. Seiner Meinung nach passt es nicht zusammen, dass Kalbe vor Jahren den Klimanotstand ausgerufen hatte und dann zahlreiche Bäume fällt. Vor allem ärgere ihn, dass die Fällungen ohne Genehmigung erfolgt sein soll, so der Kahrstedter.
Der Altmarkkreis Salzwedel bestätigt letzteres: „Im Bereich Kahrstedt wurden im November durch die Stadt Kalbe über 60 große Pappeln entnommen. Die Maßnahme erfolgte zeitgleich zu den Entnahmen bei Vienau und Mehrin. Insgesamt wurden durch die Stadt Kalbe über 200 Bäume (überwiegend starke Pappeln) entnommen, teilweise im Bereich von gesetzlich geschützten Alleen. Die Entnahme war nicht genehmigt und erfolgte ohne Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde. “
Ersatzpflanzungen geplant
Auch, dass bisher keine Ersatzpflanzungen vorgenommen worden sind, bestätigt der Kreis. „Dies ist jedoch vorgesehen.“ Die Art und Weise sei nur noch nicht abschließend geklärt. Es solle hierzu zeitnah ein Gespräch mit der Stadt erfolgen, heißt es. So weit möglich, sollen die neu zu pflanzenden Bäume dort hinkommen, wo die Fällungen erfolgten.
Die Stadt Kalbe bestätigt, dass Ersatzpflanzungen geplant sind. „In Aufarbeitung der Angelegenheit stehen wir mit dem Umweltamt des Altmarkkreises Salzwedel im Kontakt. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen“, teilt Bürgermeister Karsten Ruth auf Anfrage mit.
Nichtsdestotrotz gebe es im Gebiet der Einheitsgemeinde nach wie vor Baumbestand, der aus Gründen der Gefahrenabwehr gefällt beziehungsweise beschnitten werden müsse. Ein Beispiel gab jüngst Jörg Kraberg, der unter anderem in der Stadt für Bäume zuständig ist, den Jeetzer Einwohnern. So muss die Stadt an der Verbindungsstraße zwischen Jeetze und Siepe als Eigentümerin die Sicherung der Bäume gewährleisten. Aufgrund der langanhaltenden Trockenheit in den zurückliegenden Jahren weisen diese viele Totäste auf. Auch abgestorbene Bäume seien dabei. An etlichen Wegen und auf Flächen in der Einheitsgemeinde sei es ähnlich. Fällungen zur Gefahrenabwehr bleiben also weiterhin ein Thema.