Bürgermeisterbüros Leerstand bringt kaum Ersparnis
Auch leer stehende Bürgermeisterbüros in den Orten der Stadt Gardelegen verursachen nicht unerhebliche Kosten.
Gardelegen l Acht Bürgermeisterbüros hat die Stadt Gardelegen in ihrem Besitz, zum Teil in doppelter Nutzung, zum Teil gemietet, zum Teil auch nicht mehr genutzt. Kosten entstehen der Stadt in jedem Fall. Aber das mögliche Einsparpotential ist eher gering, wie der Finanzausschuss jüngst feststellen musste. Dem Ausschuss lag auf Antrag von SPD-Stadtrat Jörg Marten eine Übersicht zu den bestehenden Ortsbürgermeisterbüros vor – als Mitteilungsvorlage. „Wir nehmen diese Mitteilungsvorlage zur Kenntnis“, fasste dann am Ende der kurzen Diskussion Ausschussvorsitzender Thomas Genz (CDU) zusammen.
Ein Bürgermeisterbüro gibt es noch in Breitenfeld im Dorfgemeinschaftshaus. Es steht leer. In Miesterhorst befindet sich das Bürgermeisterbüro in einem Block mit sechs Wohnungen. Das Büro könnte auch als Wohnung genutzt werden. Das sieht zumindest die Verwaltung vor, wie Kämmerer Maik Machalz erläuterte. Es handele sich um eine Dachwohnung, die im nächsten Jahr saniert werden soll. Das Bürgermeisterbüro wird dann im Feuerwehrgerätehaus eingerichtet. Das sei bereits mit der Miesterhorster Ortsbürgermeisterin besprochen worden, so Machalz.
In Dannefeld befindet sich das Büro auch in einem Wohnblock. Es soll mittelfristig beräumt werden. Allerdings gebe es in Dannefeld derzeit auch keinen Bedarf an Mietwohnungen. Irgendwann wird das Büro also leer stehen. Das Ortsbürgermeisterbüro in Berge befindet sich im Gebäude am Kindergarten. Dort ist auch der Turnraum der benachbarten Kita untergebracht. Das Büro sei nicht mehr nutzbar. „Ein Schabrackenobjekt“, wie Stadtrat Jörg Marten anmerkte. Unverständlich sei, dass dort mit Turnraum Kosten von 3500 Euro anfallen würden. Das Büro werde nicht mehr geheizt, sei aber bei der Abrechnung als Komplex Ortsbürgermeisterbüro und Turnraum auszuweisen, erläuterte Machalz. Ein Bürgermeisterbüro gibt es auch in Zichtau, und zwar im Dorfgemeinschaftshaus.
Das Jeggauer Gemeindebüro werde nicht mehr genutzt, sei aber stundenweise an einen Friseur vermietet. Im Gebäude befinde sich eine Ofenheizung und fließendes Wasser. Mehr Luxus gebe es nicht. Das Objekt soll vermarktet werden. „Mangels Interesses wurde das noch nicht vollzogen“, so Machalz. In Peckfitz werde für das Ortsbürgermeisterbüro ein städtisches Mietobjekt genutzt. Die obere Etage sei vermietet, in der unteren Etage befinde sich das Bürgermeisterbüro. Wie bei den anderen Projekten auch könne bei einem Leerstand nur eine geringfügige Ersparnis erzielt werden, denn die Fixkosten müssten trotzdem beglichen werden.
Das Lindstedter Gemeindebüro werde derzeit leergezogen. Im Gebäude befinde sich dann nur noch der Arzt. Gemeindebibliothek und Bürgermeisterbüro mit Sitzungsraum haben im ehemaligen Schulgebäude, wo sich jetzt der Hort befindet, ihren Sitz, erläuterte Lindstedts Ortsbürgermeister Siegfried Jordan im Finanzausschuss. Das Sichauer Ortsbürgermeisterbüro sei in das Dorfgemeinschaftshaus integriert. Auch da würden bei einem Leerstand Fixkosten anfallen. Die mögliche Ersparnis sei gering.