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Verkehrsüberwachung Mautsäule zwischen Estedt und Laatzke

Ab Jahresmitte werden Lkw auch auf der Bundesstraße 71 im Altmarkkreis Salzwedel mit einer Maut zur Kasse gebeten.

Von Gesine Biermann 08.03.2018, 02:00

Estedt l Das Fundament war schon fertig, nun wurde sie installiert, die erste, rund vier Meter hohe Mautkontrollsäule im Gebiet der Einheitsgemeinde Gardelegen. Zwischen Estedt und Laatzke, etwa 150 Meter vor dem Ortseingang von Estedt, wird sie ab dem 1. Juli alle mautpflichtigen Kraftfahrzeuge in Fahrtrichtung Salzwedel ab einem 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht erfassen.

Auto-Fahrer könnten sie auch für einen fest installierten Blitzer halten. Doch die Kontrollsäule leite tatsächlich nur Daten von mautpflichtigen Fahrzeugen an ein Kontrollzentrum weiter, versichert Claudia Steen, Sprecherin der Firma Toll Collect in Berlin, auf Volksstimme-Nachfrage.

Das Unternehmen baut derzeit deutschlandweit die ersten 600 Kontrollsäulen an den Bundesstraßen auf. Technisch seien die Säulen ähnlich ausgestattet wie die Kontrollbrücken auf den Autobahnen. „Beim Vorbeifahren eines Fahrzeuges kontrollieren die Säulen zunächst, ob dieses mautpflichtig ist“, erläutert Steen. Dabei werden ein Übersichts-, ein Seitenansichts- und ein Kennzeichenbild erstellt. Zugleich sende die im Fahrzeug befindliche On-Board Unit (ein fest installiertes Funkgerät) die dort bereits gesicherten und die durch den Fahrer eingestellten Daten an die Kontrollsäule.

Sei alles richtig eingestellt, würden die Bilddaten sofort wieder verworfen. An die Kontrollstation übermittelt würden ausschließlich Daten von mautpflichtigen Fahrzeugen, bei denen ein Verdacht auf einen Mautverstoß bestehe, versichert Steen.

Die Streckenabschnitte, auf denen eine Kontrollsäule platziert wird, habe übrigens der Bund vorgegeben, betont die Firmensprecherin. „Ausgewählt wurden Abschnitte, die von vielen mautpflichtigen Lkw befahren werden.“

Die für die Anrainer der B71 wohl wichtigste Frage, nämlich, ob die neue Bundesstraßenmaut auch Auswirkungen auf die Anzahl der Bullis haben wird, kann Steen natürlich nicht konkret beantworten. „In den vergangenen Jahren haben Untersuchungen ergeben, dass es keinen signifikanten Ausweichverkehr gegeben hat“, verweist Steen auf einen entsprechenden Bericht der Bundesregierung. „Unternehmen stehen unter enormen Kosten- und Zeitdruck. Um rentabel arbeiten zu können, müssen diese möglichst direkte Wege wählen“, erinnert sie.

Pressesprecher Peter Mennicke vom Verkehrsministerium in Magdeburg verweist auf den nächsten Bericht der Bundesregierung: Bis 2019, so Mennicke, solle diese Frage nämlich noch einmal genau untersucht werden.