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Double-Show Mit dem Sonderzug durch Zichtau

Seit Wochen war die Veranstaltung ausverkauft. Und das Publikum, das im "Sonderzug nach Zichtau" Platz nahm, wurde nicht enttäuscht.

Von Cornelia Kaiser 10.03.2019, 12:00

Zichtau l „Ich wusste, dass hier der Punk abgeht“, ruft Sabine Raschka ins Publikum, das mindestens genauso viel Spaß hat wie die Sängerin selbst. Die sieht zwar nicht aus wie Nena, weshalb sie sich auch nicht als kassisches Double versteht, klingt aber so – egal, ob sie singt oder spricht. Und deshalb nennt sie sich auch Nena-Bine und zieht mit einer Covershow an der Seite des selbsternannten Panikprinzen, „Udomat“ Christian Pietsch, durchs Land.

Am Freitag machen die beiden den Rinderstall des Gutes Zichtau unsicher. Der ist ausverkauft. Schließlich ist Frauentag. Aber nicht nur Damen wollen an diesem Abend Spaß haben. Einige haben ihre Männer mitgebracht. Und die zeigen sich mindestens genauso textsicher und begeisterungsfähig wie die Frauen, wobei letztere aber zweifelsohne die Lauteren sind.

Ob es am Eierlikör liegt, den der Panikprinz – sein Vorbild lässt grüßen – mitgebracht hat und der am Eingang verteilt worden ist? Saskia-Katharina Pietscher-Mönnich vom Team des Gutes Zichtau sieht jedenfalls beim Blick durch den Rinderstall sehr zufrieden aus. „Das war doch die richtige Entscheidung?!“, sagt sie in Eigenanerkennung für diese Art der Frauentagsparty. „Wir wollten einfach mal etwas anderes machen. Und da ist uns die Idee mit der Udo-Lindenberg-Covershow gekommen“, erzählt Pietscher-Mönnich. Dass es dann auch noch gelungen ist, „Udomat“ – im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Rock-und-Pop-Preis in Siegen ausgezeichnet – nach Zichtau zu holen, war ein absoluter Glückstreffer. Allerdings: Zuweilen singt die Nena-Bine alles um sich herum geradezu an die Wand.

Bis vor einiger Zeit, so erzählt die Sängerin aus Kalefeld im Landkreis Northeim, habe sie ja noch in einer Nena-Coverband mitgewirkt. Jetzt sei sie solo beziehungsweise an der Seite des Panikprinzen unterwegs. Und bei einigen Songs sind die beiden auch im Duett zu erleben, wobei sie als kongenialen Partner den Gitarristen Tom Leppert zur Seite haben.

Der macht schon seit einer gefühlten Ewigkeit Musik. Christian Pietsch hingegen ist 32 Jahre jung und erst seit 2016 als Udo-Double unterwegs. Er habe das Original, so sagt der Kasseler, 2017 sogar persönlich in Hamburg getroffen und um Erlaubnis gefragt. Die Chemie habe gleich gestimmt, nicht nur weil beide von Haus aus eigentlich keine Sänger, sondern Schlagerzeuger waren und sind.

Und ganz sicher hätte der Panikpräsident am Freitagabend auch Spaß am Panikprinzen und seiner weiblichen Begleitung. Die reißt das Publikum nämlich regelrecht von den Stühlen.