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Veranstaltung lockte zum 20. Mal unzählige Besucher auf das Gelände der Wiepker Wassermühle Von Conny Kaiser Mühlentag: Nicht nur Fuchs zieht da den Hut

Von Conny Kaiser 29.05.2012, 03:40

In Wiepke fand gestern ein Jubiläum statt. Zum 20. Mal lockte der Mühlentag unzählige Besucher auf das Gelände der Reichwald\'schen Wassermühle.

Wiepke l "Wir kommen schon seit 20 Jahren. Wir sind ganz begeistert von der Steigerung der Erlebnisse", sagt Gisela Weinhold aus Jävenitz. Und weil ihr auch der 20. Mühlentag so super gefällt, hinterlassen sie und Ehemann Winfried einen kurzen Spruch auf der extra aufgestellten Gästetafel am Ausgang der Reichwald\'schen Wassermühle. Dort kann jeder loswerden, was ihm zu der Veranstaltung einfällt.

Eingefallen ist auch Friedrich-Wilhelm Gille, dem die Mühle seit 1985 gehört, und seinen Mitstreitern wieder jede Menge. Sie haben nicht nur zahlreiche Handwerker und Händler eingeladen, damit diese Einblicke in ihre unterschiedlichen Angebote geben können, sondern auch das Kulturprogramm ist ein anderes als in den Vorjahren.

Für tolle Stimmung sorgt die Laienspielgruppe Makorame. Der Name setzt sich aus den Vornamen der Protagonisten zusammen. Und die stammen aus Jeseritz und Sachau. "Ich habe die vor einiger Zeit mal gesehen und gesagt: Die müssen wir haben", erzählt Friedrich-Wilhelm Gille. Warum, das ist spätestens nach dem ersten von zwei Auftritten an diesem Nachmittag klar. Er dauert zwar nur ein paar Minuten. Doch in dieser kurzen Zeit passiert ganz viel. Da wird nicht einfach nur das Märchen vom Rotkäppchen aufgeführt, sondern da wird die Geschichte mithilfe von lustigen, umgetexteten Popsongs erzählt. Was ursprünglich nur als Überraschung für eine private Feier gedacht war, hat sich zum echten Publikumsmagneten gemausert. Birgit Koke (Rotkäppchen), Matthias Mewes (Wolf), Marina Borstel (Großmutter), Simone Mewes (Mutter), Hartmut Koke (Jäger), Michael Winkler (Waldarbeiter) und Uwe Borstel (Vorleser) werden mit vielen Lachern und frenetischem Applaus belohnt. Ines und Hartmut Rapp, die eigentlich sonst auch zum Ensemble gehören, müssen diesmal allerdings krankheitsbedingt zusehen.

Auch die Mitglieder des Musikzuges der Feuerwehr Mieste amüsieren sich sichtlich über die witzigen Laiendarsteller aus der Nachbarschaft. So wie diese sind auch sie zum ersten Mal in Wiepke mit dabei. Sie unterhalten mit stimmungsvoller Blasmusik. Zwischendurch hat auch die Tanzgruppe der Gardeleger Goethe-Grundschule ihren großen Auftritt. Und nicht nur Leiterin Gudrun Jacobs macht hinterher ein stolzes Gesicht.

Das zeigt auch Gardelegens Bürgermeister Konrad Fuchs, der den Mühlentag in diesem Jahr gemeinsam mit Ortsbürgermeister Hartmut Arp offiziell eröffnen darf. Dabei berichtet er, wie ihm Friedrich-Wilhelm Gille schon zu DDR-Zeiten von der Reichwald\'schen Wassermühle erzählte. "Das wird mal mein Alterssitz", habe der ihm gesagt, so Fuchs. "Und ich habe gedacht: Der hat einen Schuss. Denn das sah hier damals ganz anders aus", erinnert sich der Gardeleger Bürgermeister. Umso begeisterter ist er nun von dem, was er und die anderen Gäste hier geboten bekommen. "Ich ziehe ganz tief den Hut vor Friedrich-Wilhelm Gille und seinen Helfern. Das, was hier passiert", so Fuchs, "ist bürgerschaftliches Engagement in reinster Form."