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Storchenberingung Naturschützer beringen 51 Jungstörche im Altkreis Kalbe

51 Jungstörche sind in diesem Jahr im Altkreis Kalbe geschlüpft. Dies ergab die Zählung während der Beringung der Tiere. Allerdings wurden zuvor mindestens 79 Eier gelegt. Dennoch sind die Naturschutzfreunde zufrieden mit der diesjährigen Anzahl des Storchennachwuchses.

Von Maik Bock und Doreen Schulze Aktualisiert: 22.06.2021, 07:36
Ein kleiner Blick in die „Wohnung" von Familie Weißstorch in Hagenau. Drei Jungstörche sitzen dort im Storchenhorst.
Ein kleiner Blick in die „Wohnung" von Familie Weißstorch in Hagenau. Drei Jungstörche sitzen dort im Storchenhorst. Foto: Maik Bock

Altkreis Kalbe - Die Anzahl der Jungstörche hat sich in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr erhöht. Sind 2020 aus 83 Eiern 40 Jungstörche geschlüpft, schafften es dieses Jahr 51 Küken aus 79 Eiern. Dieses Ergebnis kam während der Beringung des Storchenachwuchses im Altkreis Kalbe zustande. Michael Arens von der Naturschutzgruppe Vienau, Storchenschützer Mario Firla, Biologin Dr. Ute Eggers und Bernd Weisbach, der mit dem Hublader den Aufstieg zu den Horsten ermöglichte, waren mit weiteren Helfern unterwegs, um dem Nachwuchs des Weißstorches einen Ring am Fuß anzupassen.

Acht Störche aus Loburg mitgebracht

Los ging die Aktion um 8.15 Uhr am Horst in Hagenau und zog sich dann durch den ganzen alten Altkreis Kalbe. In diesem Jahr war es auch ein kleines Schätzspiel, denn an einige Storchenhorstes kamen die Storchenschützer nicht heran. Dort hatten sich die Eigentumsverhältnisse geändert, so Michael Arens, und man müsse erst neue Kontakte knüpfen. So verließen sie sich auf die Storchenfreunde in den einzelnen Ortschaften und ihre Beobachtungen der zurückliegenden Tage.

Gerade die richtige Größe zum Beringen hatte dieser Jungvogel, und Dr. Ute Eggers zeigte sich erfreut darüber.
Gerade die richtige Größe zum Beringen hatte dieser Jungvogel, und Dr. Ute Eggers zeigte sich erfreut darüber.
Foto: Maik Bock

„Wir konnten in vielen Horsten vor einigen Wochen die Eier nicht nachzählen. Wir waren überrascht, nun am Sonnabend Nachwuchs dort zu finden, wo man sich nicht sicher war, ob Eier im Horst liegen“, berichtete Arens. So konnte das Team Arens/Firla zur vorherigen Eierzählung 79 Eier in den Horsten auffinden. Am Sonnabend wurden nun 51 Jungstörche beringt. Hinzu kamen weitere junge Störche aus Loburg. Mario Firla brachte acht dieser Tiere vom Storchenhof Loburg mit. So konnte beispielsweise ins Kremkauer Nest, in dem es zwei Junge gab, ein Pflegling aus Loburg zugesetzt werden.

In Neuendorf am Damm (4 Eier) und in Zethlingen (3 Eier) gab es in diesem Jahr Totalverluste. In den zurückliegenden Wochen, so Arens, konnte beobachtet werden, dass Jungstörche aus den Horsten von den Alttieren geworfen worden sind, weil das Futter knapp wurde. Außerdem wurde gesehen, dass Raubvögel, wie der Milan, die Jungstörche in den Horsten angriffen und sogar herausschleppten.

Ganz schnell noch ein Bild vom Altstorch in Vahrholz gemacht, der sich beim Anblick des Bühnenkorbes aus dem Staub machte.
Ganz schnell noch ein Bild vom Altstorch in Vahrholz gemacht, der sich beim Anblick des Bühnenkorbes aus dem Staub machte.
Foto: Maik Bock

Altmersleben hat seit diesem Jahr Horst im Dorf

In Vahrholz sollte ein herausgefallener Jungstorch, den Arens zu Hause aufgepäppelt hatte, wieder zurückgesetzt werden. Doch das war nicht möglich. Die Jungen im Horst waren noch kleiner als der Zögling, um den sich Arens gekümmert hatte.

„Eigentlich können wir in diesem Jahr recht zufrieden sein“, so der Vogelschützer. „Es gab Jahre, da waren die Verluste viel höher.“ In Recklingen gab es sogar eine Neuansiedlung – allerdings ohne Nachwuchs – und Altmersleben hat auch seit wenigen Wochen einen Storchenhorst im Dorf.

Bis zum späten Nachmittag waren die ehrenamtlichen Helfer am Sonnabend unterwegs. Dort, wo die Jungtiere in den Horsten saßen, erhielten diese auch eine gleich neue Generation von Ringen angepasst.

2021 kamen neue Ringe für den Weißstorch zum Einsatz.
2021 kamen neue Ringe für den Weißstorch zum Einsatz.
Foto: Maik Bock
Ohne ihn ist vieles im Storchenschutz nicht möglich. Seit 28 Jahren ist der Kalbenser Bernd Weisbach mit seiner Hebebühne dabei.
Ohne ihn ist vieles im Storchenschutz nicht möglich. Seit 28 Jahren ist der Kalbenser Bernd Weisbach mit seiner Hebebühne dabei.
Foto: Maik Bock