Panzer-Übung mit Schützenpanzer Puma Bundeswehr-Unfall mit Panzer bei Gardelegen: Zwölf Soldaten verletzt - einer schwer
Bei einem schweren Unfall mit zwei Schützenpanzern Puma sind am Mittwoch im Gefechtsübungszentrum der Bundeswehr in Sachsen-Anhalt (GÜZ) in Letzlingen bei Gardelegen zwölf Soldaten verletzt worden. Was der aktuelle Stand ist und was Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) dazu sagt.
Gardelegen - Bei einem schweren Unfall mit zwei "Puma"-Schützenpanzern sind am Mittwoch, 1. Februar, gegen 11.30 Uhr auf dem Gelände des Gefechtsübungszentrum der Bundeswehr in Sachsen-Anhalt (GÜZ) in Letzlingen bei Gardelegen zwölf Soldaten verletzt worden. Dies bestätigte die Bundeswehr in einer Pressemitteilung.
Ein Soldat hat schwere Verletzungen erlitten, erfuhr die Volksstimme vom zuständigen Sprecher der Bundeswehr. Laut Bundeswehr sind von den insgesamt zwölf Verletzten fünf weniger schwer verletzt worden, sieben schwerer. Von den Sieben sollen sechs in umliegende Krankenhäuser gebracht worden sein.
Der Schwerverletzte wurde laut dem Sprecher mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Der Rest konnte vor Ort behandelt werden. "Nach dem Unfall wurden sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet und die Rettungskette aktiviert", heißt es in einer Pressemitteilung der Bundeswehr.
Nach vorliegenden Informationen der Deutschen Presseagentur waren die beiden Fahrzeuge mit höherem Tempo zusammengestoßen. Das GÜZ bei Gardelegen/Letzlingen ist eine zentrale Ausbildungsstelle des Heeres für den Umgang mit dem Waffensystem. Wie genau es zu dem Unfall auf dem Bundeswehr-Gelände kam, ist laut Bundeswehr Gegenstand der Ermittlungen der Feldjäger.
Diese dauern an. "Feldjäger sind vor Ort und haben die Untersuchungen zum Unfallhergang und den möglichen Ursachen aufgenommen", heißt es abschließend in der Pressemitteilung. Beteiligt sei das Panzerlehrbataillon neun aus Munster (Niedersachsen) gewesen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagt zu dem Panzer-Unfall in einer Pressekonferenz im westfälischen Augustdorf, dass auch er noch keinen neuen Kenntnisstand habe. Der Schwerverletzte sei nach Magdeburg geflogen worden sein. Teils habe es bei den weiteren Beteiligten Verletzungen wie Armbrüche gegeben. Der Zusammenstoß sei bei einer "fortgeschrittenen Übung" passiert.
Vor sechs Tagen erst war Verteidigungsminister Pistorius bei seinem erstem Truppenbesuch überhaupt in Sachsen-Anhalt. In Altengrabow im Jerichower Land hatte er auch unter anderem einen Puma-Schützenpanzer begutachtet und darin Platz genommen. Der Puma-Schützenpanzer gilt als einer der leistungsstärksten der Welt. Er erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 70 Kilometer pro Stunde und wiegt rund 43 Tonnen bei einer Leistung von 1088 PS.
Erst gegen Ende 2022 gab es Kritik an der ehemaligen Verteidigungsministerin und Pistorius-Vorgängerin Christine Lambrecht (SPD). Bei einer Schießübung waren zuvor 18 von 18 Panzer nicht funktionsfähig. Bis auf einen "Puma" mit größerem Kabelbrand-Schaden wurden die Schützenpanzer noch bis zum Jahresende 2022 von Herstellern repariert.