Pilotprojekt Gardelegen wird High-Speed-Zone
Auch die Kernstadt Gardelegen soll vom schnellen Internet per Glasfasernetz profitieren. Dafür will die Avacon sorgen.
Gardelegen l Die Stadt Gardelegen schien bezüglich modernes und schnelles Internet bisher abgeschnitten. Denn sie bildete einen „schwarzen Flecken“ bei der Ausstattung der Altmark mit einem zukunftsfähigen Glasfasernetz durch den Zweckverband Breitband Altmark (ZBA). Da in der Stadt schon mehr als 30 Mbit/s anliegen sollen, war das Gebiet nicht förderfähig, was eine Grundvoraussetzung für das Agieren des ZBA ist. Das erläuterte Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig, um gleich darauf zu verkünden, dass es Abhilfe geben kann. Die Avacon plant pilotmäßig den Glasfaserausbau in Gardelegen.
Dafür unterzeichneten sie und Detlef Gieselmann, Geschäftsführer der Avacon Connect GmbH, eine Partnerschaftsvereinbarung zur Verbesserung der Breitband-Internetversorgung in Gardelegen. Mit echter Glasfaser bis ins Haus wird dann auch der Ortsteil Gardelegen zur High-Speed-Zone in der Altmark, machte Gieselmann deutlich. Wie er erklärte, verfüge die Avacon bereits über ein hochmodernes und 10.000 Kilometer langes Glasfasernetz in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen und will Telekommunikation und Breitband weiter etablieren. Dafür wurde 2018 die Avacon Connect gegründet.
Um die zukunftssichere Glasfaser in so viele Haushalte wie möglich zu bringen und damit für schnelle und zuverlässige Breitband-Verbindungen zu sorgen, treibt die Avacon aktuell den Glasfaserausbau in Zusammenarbeit mit Kommunen in der Altmark voran, in dem sie drei Pilotprojekte startet, für die insgesamt ein Budget von 40 Millionen Euro zur Verfügung steht. Nach Klötze – Start war im Mai – gehört nun auch Gardelegen dazu. Hier sollen für die rund 10.000 Einwohner etwa 350 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Gieselmann: „Dafür graben wir einmal durch die Stadt, aber damit haben wir ja Erfahrung.“
Denn Ziel ist es, so Gieselmann, die Kernstadt flächendeckend für eine zukunftsfähige Internetanbindung zu erschließen, die für die Infrastruktur immer wichtiger wird. „Sachsen-Anhalt ist in der Breitbandversorgung Schlusslicht. Wir wollen, dass sich das ändert“, machte der Geschäftsführer deutlich. Der Breitbandbedarf eines typischen Familienhaushaltes mit durchschnittlichem Internetkonsum wird in den kommenden Jahren auf 400 Mbit/s steigen. Und diese sollen mindestens bis hin zum echten Gigabit angeboten werden.
Voraussetzung zur Umsetzung des Glasfaserausbaus in Gardelegen: 40 Prozent der 5221 Haushalte sowie der 700 kleineren und mittleren Unternehmen in der Stadt müssen einen Vorvertrag abschließen. Und wer sich entschließt, in dieser Phase mitzumachen, erhält einen kostenlosen Hausanschluss sowie eine zwölfmonatige Förderung auf die ausgesuchten Produkte. Während der Vorvermarktung, die bis Anfang September geplant ist, wird auch schon die Planung in Angriff genommen, so dass beim Projektstart Anfang 2020 die schnelle und konsequente Umsetzung erfolgen kann. Die Avacon rechnet mit einem Jahr Bauzeit, um die Glasfaser ins Erdreich zu bringen.
Über ihr Angebot informiert die Avacon zum einen mittels Hauswurfsendung. Zum anderen laden die Avacon und die Stadt Gardelegen für Mittwoch, 26. Juni, zu einem Glasfaser-Info-Forum in das Gardelegener Schützenhaus ein. Beginn ist um 18.30 Uhr. Es werden unter anderem technische Aspekte von Norbert Hartmann, Planungsleiter bei Avacon Connect, erläutert und viele Fragen beantwortet, wie zum Beispiel nach dem Ablauf des Wechsels von einem Anbieter zum anderen. Denn über den Breitbandausbau an sich seien die meisten durch das ZBA schon gut informiert, meinte Andreas Forke, der als Kommunalreferent bei der Avacon tätig ist.