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Tag des Baumes Planzen für die Zukunft: In Jerchel soll ein Schauwald entstehen

Von Stefanie Brandt 03.05.2021, 15:30
 Tatjana Renz, Melina Flemming, Fynn-Michael Erxlebe und Anja Freist von der Kita Hollerbusch Jerchel beim Pflanzen.
Tatjana Renz, Melina Flemming, Fynn-Michael Erxlebe und Anja Freist von der Kita Hollerbusch Jerchel beim Pflanzen. Foto: Kindergarten Hollerbusch

Jerchel

Der Wald ist für die Kinder, die den Kindergarten in Jerchel besuchen, ein zweites Zuhause. „Wir haben schon seit Jahren einen Waldplatz mit einem eigenen Bauwagen. Dort verbringen wir viel Zeit mit den Kindern“, berichtet Anja Freist vom Hollerbusch-Team.

In diesem Jahr haben die Jercheler nun einen zweiten Platz angelegt. Mitte April wurde das Waldstück dafür gepflügt und dann ein Schutzzaun errichtet. „In Zusammenarbeit mit dem Forstamt, den Eltern unserer Kita-Kinder und vor allem mit den Kindern selbst legen wir einen Kinderwald an“, informiert Freist. Die Verantwortlichen des Kindergartens hoffen, dass so in einigen Jahren ein Schauwald mit vielen verschiedenen Baumarten entsteht. Mit einer ersten Aktion wurde jetzt der Grundstein gelegt. Anlässlich des Tages des Baumes, wenn auch nicht auf den Tag genau, wurden die ersten 70 Bäume in den Boden gebracht: Holunder, Apfelbeere und Haselnuss.

Zusammenarbeit mit dem Betreuungsforstamt

Besorgt hat die kleinen Bäumchen Revierförsterin Luise Eichhorn über den Hegering. „Der Kontakt zu ihr besteht über Jahre. Wir pflanzen jedes Jahr den Baum des Jahres, haben oft das Waldmobil hier, und sie bringt uns öfter mal neue Nistkästen vorbei“, so Freist. Der Kindergarten arbeitet, um den Kleinen die Natur näher zu bringen, mit dem Biosphärenreservat Drömling und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Sachsen-Anhalt zusammen.

In diesem Zusammenhang erhielten die Kinder auch noch ein kleines Geschenk. Der Optiker Fielmann unterstützt die SDW in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr über ein Verbundprojekt mit insgesamt 1000 Bäumen und Sträuchern. Für die Jercheler gab es fünf junge Stechpalmen.

Fünf Stechpalmen kommen dazu

Diese Pflanzen, lateinisch Ilex aquifolium, sind für 2021 zum Baum des Jahres ernannt worden. Die Stechpalme ist immergrün, hat dunkelgrüne glänzende Blätter mit einem welligen und mit spitzen Stacheln bewehrten Blattrand. Meist wächst sie als strauchartiges Gehölz in Laubwäldern, wird ein, zwei Meter, gelegentlich auch bis zu fünf Meter hoch. Dennoch kann sie bei den richtigen Lichtverhältnissen auch als Baum wachsen.

In einer Pressemittelung der SDW heißt es zum Engagement: „Die Beteiligung einer Vielzahl von meist jungen Helfern soll vor allem die Verantwortung und Fürsorgepflicht unserer heutigen Generationen gegenüber den Wäldern der Zukunft hervorheben. Nicht zuletzt soll durch derartige Aktionen generell das Umweltbewusstsein junger Menschen gestärkt werden.“

Das klappt offensichtlich gut, wie Freist bestätigt: „Die Kinder machen das total gern, sie haben auch hier im Garten Bäume gepflanzt. Das ist ihnen wichtig.“

Fielmann-Regionalleiterin Kerstin Neitzel betont: „Wir pflanzen Bäume nicht für uns, wir pflanzen Bäume für nachkommende Generationen. Und so hoffe ich, dass noch viele Kinder an diesem Grün Freude haben werden.“ Die erfolgreiche Umsetzung des generationsübergreifenden Pflanzprojektes zum Tag des Baumes beruht insbesondere auf der eindringlichen Kooperation der SDW Sachsen-Anhalt mit dem Landeszentrum Wald, explizit dem Betreuungsforstamt Letzlingen, sowie einer nachhaltigen Unterstützung durch die Fielmann AG, die sich seit Jahrzehnten im Umwelt- und Naturschutz engagiert. Das Unternehmen pflanzt für jeden Mitarbeiter jedes Jahr einen Baum, bis heute mehr als 1,6 Millionen Bäume und Sträucher. Neitzel: „Der Baum ist Symbol des Lebens, Naturschutz eine Investition in die Zukunft.“