Gewaltprävention Polizei gibt Grundschülern wertvolle Tipps gegen Gewalt
Der Hort der Wander-Grundschule veranstaltet ein vierwöchiges Projekt, bei dem die Kinder ein friedliches Zusammenleben erlernen sollen. Auch die Polizei ist da.

Gardelegen. - Im Hort der Karl-Friedrich-Wilhelm-Wander-Grundschule in Gardelegen laufen aktuell ganz besondere Projektwochen für die Kinder. Unter dem Motto „Wir sind alle“ haben sich die Mitarbeiter verschiedene Aktivitäten für die Grundschüler überlegt. Die Veranstaltungen sollen den Kindern zeigen, dass kein Mensch weniger wert ist als ein anderer. Neben Akzeptanz und Toleranz sollen sie außerdem lernen, wie sie sich selbst vor Gewalt schützen können. Der ausschlaggebende Grund waren Streitereien und Ausgrenzungen in der Schule.
Am Dienstag war dazu sogar ein echter Polizist zu Gast: Polizeihauptkommissar Andreas Bläsing klärte die Jungen und Mädchen in der Aula über „allgemeines Strafrecht“ auf.
Klingt erstmal nach trockener Theorie und ziemlich langweilig. War es aber nicht. Denn Bläsing schaffte es von Anfang an, dass die Kinder aufmerksam zuhörten. Und das lag nicht an seiner Uniform. Die, so Bläsing, sei nämlich gar nicht angsteinflößend. Im Gegenteil: Er stellte direkt klar, dass vor allem die Kinder in Polizisten die Personen sehen sollten, die in Notsituationen helfen können.
Den Grundschülern erklärte Bläsing schließlich, dass das Schlimmste, was ein Mensch dem anderen antun kann, die Körperverletzung ist. Mithilfe von vielen bunten Bildern erläuterte er ihnen, wie es zu dieser Straftat kommen kann. Gemeinsam mit den Kindern stellte Bläsing fest, dass zum Beispiel Diebstahl oder das Zerstören von fremdem Eigentum und auch Beleidigungen zu Schlägereien, also zu Körperverletzungen, führen können.
Mit Beleidigungen zum Beispiel gegen Kinder, die eine andere Hautfarbe haben oder etwas pummeliger sind, hatten einige seiner jungen Zuhörer übrigens selbst schon schlimme Erfahrungen gemacht. Dabei sei doch „das Wichtigste, dass der Mensch nett ist“, merkte eine Achtjährige an.
Auf die Frage des Polizisten, wie sie sich denn fühlen würden, wenn ihnen jemand so etwas antun würde, antworteten die Zweitklässler dann auch geschlossen mit: „Traurig!“
Deshalb gab Bläsing den Kindern Tipps mit auf dem Weg. Zum Beispiel dazu, wie sie sich verhalten könnten, wenn sie beleidigt, bestohlen oder gar geschlagen würden. So sei es besser, sich nicht körperlich zu wehren, sondern mit Worten ausdrücken, dass sie das nicht wollen. „Halt! Ich möchte das nicht“ oder „Mich macht traurig, dass du mein Kuscheltier geklaut hast“, waren zwei von vielen Vorschlägen, die der Polizist in die Schule mitgebracht hatte und dazu die Empfehlung, sich an Bezugspersonen wie Eltern, Geschwister, Lehrer oder Erzieher zu wenden.
Spannend bleibt es auch weiterhin im Projekt „Wir sind alle“. Wenn Andreas Bläsing demnächst wiederkommt, will er mit den älteren Grundschülern über das Thema Mobbing sprechen.