Schreibwerkstatt Jung-Autoren treffen sich im Jugendclub
Zehn schreib-begeisterte Jugendliche entwickelten im Jugendclub Kroko in Kalbe Ideen für Geschichten.
Kalbe l Fantasy, Horror, Zombies, Vampire, Romance – die Liste der Genres und Themen ist lang, wenn die jungen Autoren aufzählen, was sie privat gern schreiben. Bei der Schreibwerkstatt im Kalbenser Jugendclub Kroko mit Schriftstellerin und Schreibtrainerin Sabine Schabicki ließen sich zehn Jugendliche im Alter von 13 bis 21 Jahren inspirieren und verfassten unter anderem Geschichten über Kreuzfahrten, Schiffbrüche und einsame Inseln.
„Es soll auf jeden Fall so weit wie möglich weg sein von der Schule“, sagt Sabine Schabicki, die die Schreibwerkstatt leitete. Die Schriftstellerin aus Frankfurt am Main, die bisher zwei Romane und eine Biografie veröffentlicht hat, will eher Anstöße geben, die Teilnehmer selbst herausfinden lassen, worauf sie Lust haben, sie ins Schreiben und Erzählen kommen lassen. Und so ging es nach einer Vorstellungsrunde auch los mit einem gemeinsamen Ausgangspunkt: Eine Kreuzfahrt, das Schiff sinkt, einzelne Passagiere retten sich auf eine einsame Insel ...
„Ich habe mir mit meiner Freundin eine Suite geteilt, kurz vor dem Einschlafen haben wir dann Schreie gehört, einige Leute sind über Bord gesprungen, um sich zu retten“, erzählt die 13-jährige Antonia Benecke aus Bühne, die privat vor allem Briefe schreibt, sehr gern Liebesromane liest und auch gern vorliest, beispielsweise war sie beim Vorlesewettbewerb in Salzwedel mit dabei.
Einen „Unfall mit Kannibalismus“ hat dagegen Jordi ter Burg fabriziert. Er ließ eine Schulklasse auf einer Insel stranden und als Gulasch enden. „Ich verfüttere alle an die Monster – ich mag es schön blutig“, sagt der 15-jährige Kalbenser. Ebenfalls wenig Überlebenschancen ließ Anna-Celine Waclawczyk ihren Klassenkameraden. Unter dem Titel „Die beste Klassenfahrt ever“ ließ die 15-jährige Brunauerin die Zombieapokalypse über die Schüler hereinbrechen. Offenbar ein beliebtes Thema: „Meine komplette Klasse ist gestorben“, sagt auch Svenja Theresia Beckmann (15). Die Estedterin schreibt gerne „kleine Geschichten - je nach Laune“, wie sie sagt.
Manche der Nachwuchs-Autoren haben schon umfangreiche Manuskripte im Schreibtisch liegen, einige schreiben an Romanen. So arbeitet Thea Grothe gerade an einem Märchenroman beziehungsweise an einem Fantasy-Stoff mit Märchenelementen. Gerade das Verarbeiten von Märchenstoffen „finde ich cool“, sagt die Miesterhorsterin, die mit ihren 21 Jahren die Älteste in der Gruppe ist. Ein Trend in der modernen Fantasy und in Filmen, der ihr offensichtlich recht gibt.
Teresa Schulz aus Letzlingen hat bereits einen Thriller angefangen. „Es geht um eine Person, die hat eine andere Person umgebracht“, erzählt die 15-Jährige. Allerdings ist der Ermordete ziemlich böse, sodass der Leser nicht gleich entscheiden kann, wer eigentlich der Gute ist.
Schon 15 Seiten hat ein Romanmanuskript von Anna-Lena Bastian aus Altmersleben. Die 15-Jährige interessiert sich vor allem für Vampire, lebendige Skelette und den uralten Kampf zwischen Gut und Böse.
Sogar einen Action-Fantasy-Dreiteiler plant Kim Sharon Werry. Der Titel steht schon fest: „Der letzte Shirakao“, soll die Trilogie heißen. Wobei das Wort „Shirakao“ aus einer von der 17-Jährigen selbst erfundenen Sprache stammt. „Es heißt soviel wie ‚Wächter‘ oder ‚Guadian‘“, verrät die Kalbenserin, die derzeit an Band eins arbeitet.
Ebenfalls einen Fantasy-Roman plant Laura Daverhuth aus Dannefeld. „Eraphium“ soll er heißen. Es geht darin um ein Mädchen, das unter einem Fluch steht und zwei Spiegelbilder hat. Die ersten beiden Kapitel hat die 15-Jährige bereits fertig.
Kursleiterin Sabine Schabicki zeigte sich begeistert von ihren Schülern: „Die schreiben wirklich toll, und sie sind hoch motiviert. Das macht richtig Spaß“, sagt die Autorin.