Hunnebrössel Spendenaktion der Dannefelder Hunnebrössel bringt 6000 Euro
Zum zweiten Mal in seiner 126-jährigen Geschichte musste das Dannefelder Hunnebrösselfest abgesagt werden. Trotzdem sammelten die Akteure Spenden, mit großem Erfolg.
Dannefeld - Ganz fiel das Dannefelder Hunnebrössel nicht aus. Die Akteure der Traditionsveranstaltung zogen am frühen Pfingstsonntagmorgen durchs Dorf von Haus zu Haus. Sie sammelten Spenden. Und die Bereitschaft der Dannefelder war enorm. Das hatte am Ende wohl alle Beteiligten überrascht. Über 6000 Euro hatten die Dannefelder und auch befreundete Auswärtige gespendet. „Damit hatten wir niemals gerechnet“, zeigte sich der Präsident der Dannefelder Hunnebrössel, Daniel Sobainski, im Volksstimme-Gespräch erfreut über die große Spendenbereitschaft der Einwohner seines Heimatdorfes.
Eigentlich wird über das Pfingstwochenende in Dannefeld ganz groß gefeiert, eben das Hunnebrösselfest, um den Frühling zu begrüßen. Im Mittelpunkt steht dann immer der große Heischezug durchs Dorf, wenn der Maikerl mit Schöpp und Schult losziehen, um Spenden, darunter auch Geld, zu sammeln. Abends wird dann zu Live-Musik zünftig im Festzelt gefeiert. Am Pfingstmontag folgt ein Frühschoppen mit Gottesdienst.
Das ganze Ringsum fiel in diesem Jahr nun coronabedingt zum zweiten Mal aus. Allerdings nicht der Heischezug, wenngleich auch in einer anderen Form als sonst üblich.
126-jähriges Brauchtum am Pfingstwochenende
In kleinen Trupps aufgeteilt, zogen die jungen Männer des Dorfes, traditionell verkleidet in Weiß mit schaurigen Masken und ausgerüstet mit Haselruten durch Dannefeld und sammelten Spenden ein – für einen guten Zweck – für eine Smiley-Tafel an der Bushaltestelle.
Zurück geht dies auf einen Vorschlag des Dannefelder Ortsbürgermeisters Maik Lüer. „Der hatte uns gefragt, ob wir nicht eine solche Aktion starten wollen“, erzählte Daniel Sobainski. Denn der Durchgangsverkehr gerade auf der sanierten Landesstraße sei schon beachtlich. „Da ist schon allerhand Betrieb auf der Straße“, meinte der Hunnebrössel-Präsident.
Dankeschön an alle Spender
Dass die Dannefelder letztlich soviel Geld spenden, das habe aber alle überrascht. Und so manch einer habe noch private Beziehungen spielen lassen, um weitere Spenden auch von Auswärtigen zu akquirieren. Eine größere Spendensumme sei beispielsweise vom Organisationsteam des Fußballturnieres Drömlingscup gekommen. Gleiches habe auch der Förderverein der Feuerwehr angekündigt. „Wir danken allen Spendern“, betonte Sobainski. Einen Dank gab es auch für die große Gastfreundschaft, die den Hunnebrösseln auf ihrem Heischeweg entgegengebracht worden sei.
Eine Smiley-Tafel mit Geschwindigkeitsanzeige koste um die 3000 Euro. Die sollte an der Bushaltestelle aufgestellt werden. „Dort war vor der Straßensanierung eine Tempo-30-Zone ausgewiesen“, so Sobainski. Nach Abschluss der Arbeiten seien die entsprechenden Schilder aber noch nicht wieder aufgebaut worden. Doch mit der Spendensumme könne man möglicherweise umdisponieren. „Wir haben drei Ortseingänge. Vielleicht kann man an jedem Ortseingang eine Smiley-Tafel aufstellen“, meinte Sobainski, zumindest an den Eingängen der Ortsdurchfahrt. Doch im Moment sei das noch nicht spruchreif. Die Hunnebrössel werden zunächst das Spendengeld Ortsbürgermeister Maik Lüer übergeben. Dann wird der Ortschaftsrat beraten und über die Stadtverwaltung die entsprechenden Anträge stellen.
Vorbereitung für das Fest 2022 laufen bereits
„Die Installation dieser Tafeln wird also noch eine Weile dauern“, meinte Sobainski.
Unterdessen laufen bereits die Planungen für das Hunnebrössel-Fest 2022. Die Dannefelder Hunnebrössel-Hausband, „Eine Band namens Wanda“ aus Frankfurt am Main, habe bereits zugesagt. Das Festzelt sei ebenfalls schon gesichert – in der Hoffnung, dass im nächsten Jahr wieder gefeiert werden kann.
Bei den Dannefelder Hunnebrösseln handelt es sich um eine lose Gemeinschaft, zu der zwischen 40 und 50 Mitglieder gehören.