Bundescup Spielend die russische Sprache lernen
Das haben jetzt 36 Gymnasiasten während eines besonderen und bundesweiten Projekttages erlebt.
Gardelegen l Vokabeln vom Russischen ins Deutsche übersetzen und umgekehrt, Sätze in Russisch bilden und das Ganze an einem Spieltisch – so macht Lernen Spaß. Auf den Tischen in zwei Fachräumen liegen Brettspiele mit dem Namen New Amici, darin Frage- und Antwortkärtchen mit Vokabeln, ausschließlich in Russisch oder Deutsch. Die Teams bestehen jeweils aus zwei Spielern. Einer von ihnen lernt am Gymnasium Russisch, der andere nicht. „Die Schüler konnten sich ihre Teampartner selbst aussuchen und sie mitbringen“, erklärt Fachlehrerin Sandra Riethmüller.
Die Schule hatte die Schüler dazu extra von ihrem anderen Unterricht freigestellt. Es geht nämlich auch ein bisschen um Werbung bei diesem besonderen Projekttag: „Wir wollen das Interesse an der russischen Sprache wieder wecken“, sagt Riethmüller.
Dass das einige ihrer Schüler schon ziemlich gut können, ist beim Wettbewerb nicht zu überhören. Manchmal klingt es in beiden Klassenräumen schon fast ein bisschen wie in einem russischen Restaurant. Vokabeln fliegen hin und her und so manche nicht nur von den Russischschülern. „Wer ein gutes Kurzzeitgedächtnis hat, kommt hier gut klar“, sagt Sandra Riethmüller, die bei der Turniervorbereitung und Begleitung von ihrer Kollegin Sylvia Henk unterstützt wird.
Für die Pause nach der ersten Runde haben sie sogar ein kleines typisch russisches Imbissangebot vorbereitet. Der Förderverein hatte das Projekt mit einem kleinen Zuschuss unterstützt. Sandra Riethmüller hatte aus einem Salzwedeler Spezialitätengeschäft extra russisches Konfekt und so exotische Getränke wie Birkensaft oder Kwas, einen typisch russischen Brottrunk, mitgebracht. Samowar und Matroschkas sorgen für die richtige Atmosphäre.
Dann geht’s in die zweite Runde, an der alle wieder teilnehmen. Am Ende steht das Gewinnerteam fest: Louis Neumann (8a) und Lena Ulrich (8 b) fahren nun zum Regionalausscheid. Sollten sie dort erfolgreich sein, wird sich beim großen Bundesfinale entscheiden, ob sie als Sieger sogar nach Russland fahren dürfen. Den zweiten Platz belegten Philipp Schneidereit (10 a) und Aamir Shakir (10 d). Und auf dem dritten Platz landeten Julia Grünhagen (8 a) und Maike Hoffmeister (8 c).
Das Wichtigste für Sandra Riethmüller und Sylvia Henk ist allerdings, dass alle Spaß hatten. „Wir kämpfen für den Erhalt der Sprache“, sagt Riethmüller. In der siebten Klassenstufe sei für das kommende Schuljahr nämlich keine Russischklasse mehr zusammengekommen. Sehr schade, findet die Lehrerin. Immerhin sprechen weltweit 275 Millionen Menschen diese Sprache. Für den einen oder anderen Schüler könnte es irgendwann also beruflich durchaus mal wichtig werden, russisch zu können.