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15. Fischerfest in Gardelegen / Tausende Besucher am Pfingstwochenende in der Hansestadt Steinbeißer für fünf Euro ersteigert

Von Anke Kohl 14.06.2011, 06:42

Zum 15. Mal fand das Fischerfest auf dem Areal des Fischerhofes Gahrns in Gardelegen statt. Bei bestem Pfingstwetter lockte das traditionelle Fest wieder tausende Besucher aus Nah und Fern an.

Gardelegen. Ein Blick zu den Kennzeichen der Autos auf den Parkflächen und Wiesen rund um den Fischerhof am Rottweg zeigte wieder einmal, dass das Fischerfest ein besonderer Besuchermagnet ist. Aus Magdeburg und Dannenberg, dem Bördekreis und Jerichower Land kamen quasi die Nachbarn zu Besuch nach Gardelegen. Gäste aus dem Salzlandkreis oder sogar Siegburg hatten eine etwas weitere Anreise in Kauf genommen, um das Pfingstwochenende beim 15. Fischerfest zu verbringen.

Musikalisch hatte das Fest mit den Colbitzer Blasmusikanten und dem Maritimen Chor Wolfsburg viel an guter Unterhaltung zu bieten. Zum vierten Mal in Folge war auch das Drehorgel-Orchester Braunschweig dabei. "Bei einem Stallgottesdienst in Berkau hat uns der Seniorchef das erste Mal gehört und uns noch für den selben Abend hierher eingeladen, damit wir uns das Gelände ansehen", erinnert sich Herbert Grevecke. Seitdem haben die vier Braunschweiger kein Fischerfest mehr verpasst. "Wir kommen gern hierher", sagt der Mann an der Drehorgel und es besteht nicht der geringste Zweifel, dass es seiner Frau Brigitte sowie Werner und Ingeborg Grevecke an den Drehorgeln ebenso geht. Und das aus "altmodischen" Orgeln längst nicht altmodische Musik kommen muss, bewiesen die Vier ihren Zuhörern an immer anderen Stellplätzen.

Traditionell gehört zum Fischerfest natürlich das Angeln. Mit extra vielen Fischen hatte das Team des Fischerhofes zwei Angelteiche besetzt. Goldforellen, Forellen und Lachsforellen konnten von geübten und weniger geübten Petrijüngern angelandet werden. Nachhilfe gab es unter anderem von Fischwirt Christoph Duy. Der Mitarbeiter das Fischerhofes war es auch, der den gut einen Meter langen Wels publikumswirksam in den Angelteich setzte. "Wer den fängt, darf ihn völlig kostenfrei mit nach Hause nehmen", versprach er den Anglern.

Auch sonst hatte das Fischerfest ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. Für den historischen Fischzug mit dem Netz und die anschließende Fischauktion versammelten sich die Besucher dicht gedrängt um den Teich. Forellen, ein Hecht und sogar ein kapitaler Steinbeißer mit respekteinflößenden Zähnen wurden versteigert. Ob es nun der Platzmangel in der heimischen Kühltruhe war, wie einer der Herren sagte, oder doch die Zähne des Fisches, der graue Riese wechselte für nur fünf Euro den Besitzer. Ein gemurmeltes "Ach, hätte ich doch mitgeboten", das nützte da nichts mehr.