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Wasserverband Gardelegen Wasserverband Gardelegen: Eine Zeitung zum Jubiläum?

Die Idee, das 30-jährige Bestehen des Wasserverbandes Gardelegen mit einer Zeitung zu feiern, kam bei der Verbandsversammlung nicht gut an.

Von Cornelia Ahlfeld 02.07.2021, 04:30
Der Wasserverband Gardelegen feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Der Bau des Klärwerkes an der Isenschnibber Chaussee war eines der ersten Großprojekte des Verbandes nach der Wende. Die Aufnahme stammt von 1993.
Der Wasserverband Gardelegen feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Der Bau des Klärwerkes an der Isenschnibber Chaussee war eines der ersten Großprojekte des Verbandes nach der Wende. Die Aufnahme stammt von 1993. Archivfoto: Cornelia Ahlfeld

Gardelegen - 30 Jahre Wasserverband Gardelegen – dieses Ereignis wollte die Geschäftsführung feiern mit einer Wasser-Jubiläumszeitung für alle etwa 8000 Kunden des Verbandes, verbunden mit einem Gewinnspiel. Das fand allerdings in der Verbandsversammlung keine deutliche Mehrheit.

Am 24. Oktober 1991 wurde der Gardelegener Wasserverband gegründet. Das ist nun mithin 30 Jahre her. Ein Jubiläum, das würdig gefeiert werden sollte, meinte Sven Müller, der seit dem 20. Juli vorigen Jahres als Geschäftsführer des Verbandes tätig ist. „Wie kann man das feiern?“, fragte Müller in die Runde der Verbandsversammlung, die am Dienstagabend im Wirtschaftsgebäude des Gardelegener Klärwerkes tagte.

Zeitung und Gewinnspiel

Ein Jubiläumsempfang oder eine Feier wären zwar ein würdiger Rahmen. Allerdings würde man dann nicht alle etwa 8000 Kunden des Verbandes erreichen. „Da könnten wir nur einen Bruchteil einladen“, betonte Müller. Ein weiteres Problem sei die schlechte Planbarkeit aufgrund der Corona-Pandemie. „Was wäre eine sinnvolle Alternative?“, so Müller. Eine Wasserzeitung als Jubiläumsausgabe, die in jedem Haushalt verteilt werden soll. Inhaltlich sollen die vergangenen 30 Jahre „würdig dargestellt“ werden, verbunden mit einem Gewinnspiel.

Damit würde man ein „echtes Interesse an der Zeitung“ wecken, da sich das gesuchte Lösungswort aus den Artikeln der Zeitung ergebe. Das heißt, wenn man sich am Gewinnspiel beteiligen möchte, müsse man die Wasserzeitung auch lesen. Und was soll der Gewinn sein? Hier habe man sich an der Nachhaltigkeit orientiert. Hauptgewinn soll ein E-Auto sein, das der Gewinner für einen Zeitraum von sechs Monaten nutzen kann, erläuterte der Geschäftsführer. Die Wasserzeitung mit dem Gewinnspiel sei zudem corona-unabhängig. Für die Zeitung habe der Verband auch ein Angebot bei einer Berliner Firma eingeholt, die seit vielen Jahren im Bereich Wasser mit Zeitungen, Broschüren und Jubiläumsausgaben am Markt sei. Das spreche für eine große Erfahrung und erwiesene Qualität. Bei einer achtseitigen Ausgabe und 18 000 Exemplaren liegen die Kosten bei knapp 8000 Euro. Sollte es eine zwölfseitige Ausgabe werden, dann wären es knapp 11 000 Euro. Eine Erweiterung der Jubiläumsausgabe in Vier-Seiten-Schritten sei dann für jeweils 3000 Euro zu haben.

Ein E-Auto für den Gewinner

Eine erste Preisabfrage sei auch für das E-Auto bei einem namhaften Automobilhersteler gestellt worden. Demnach würden für die sechs Monate inklusive Versicherung, Inspektion, Wartung und Aufladung ein Brutto-Preis von 3213 Euro anfallen.

„Ich halte davon überhaupt nichts“, stellte Peter Wiechmann, der für die Stadtratsfraktion von SPD, Feuerwehr und Südliche Altmark in der Verbandsversammlung sitzt, klar. Er würde das Geld lieber für Trinkwasserbrunnen in Grundschulen ausgeben. Etwas skeptisch sah das auch Helmut Fuchs, Vertreter der Stadt Klötze in der Verbandsversammlung. Schließlich bekomme auch nur einer einen Preis. Es sei schließlich in der Darstellung eine einmalige Geschichte. „Ich könnte damit leben“, meinte dagegen Eric Dähne, Vertreter der Stadt Bismark im Verband.

Andere Vorschläge?

„Welche Möglichkeit gibt es denn noch, nach 30 Jahren den Kunden auch mal Danke zu sagen“, fragte Verbandsvorsitzender Kai-Michael Neubüser in die Runde.

In der Abstimmung gab es dann auch nur vom Bismarker Vertreter grünes Licht für die Wasserzeitung. Alle anderen enthielten sich der Stimme.

„Wir haben vier Stimmführer in der Verbandsversammlung. Nur einer hat mit Ja gestimmt. Damit haben wir nicht die deutliche Zustimmung, die wir uns erhofft hatten“, bedauerte Sven Müller auf Volksstimme-Anfrage im Nachgang der Sitzung, und weiter: „Wir wolle jetzt erst einmal klären, wie wir damit umgehen, denn die breite Basis ist nicht dafür.“ Er gehe davon aus, dass es diese Wasserzeitung zum Jubiläum nicht geben wird. „Das Jubiläum ist vakant, was Aktionen dazu betrifft“, so Müller.