Offene Schau für Deutsche Doggen lockte Teilnehmer aus sechs Staaten nach Gardelegen "Wir sind wirklich wie eine große Familie"
Internationaler Adel, wenn auch nicht auf zwei, sondern auf vier Beinen bevölkerte am Sonnabend die Gardeleger Reithalle. Dort fand eine europaweite Schau für Deutsche Doggen statt. Und die tragen in der Regel, wie in Adelskreisen üblich, ein "Von" oder "Vom" im Nachnamen.
Gardelegen l Sie sind von beeindruckender Statur. Viele von ihnen übertreffen Frauchen oder Herrchen sogar in punkto Gewicht. Keine Frage: Deutsche Doggen sind schon ganz besondere Tiere.
Ein Satz, den Kerstin Hennigs nur unterschreiben kann. Sie liebt die riesigen Hunde aber vor allem wegen ihres ausgeglichenen Wesens. Seit sieben Jahren organisiert die Züchterin, die in Kloster Neuendorf den Zwinger "Von den elf Quellen" betreibt, mit ihrem Helferteam Schauen für Deutsche Doggen. Und auch am Sonnabend kann sie wieder etliche Hundebesitzer und ihre vierbeinigen Lieblinge in der Reithalle Gardelegen begrüßen. Insgesamt 50 Tiere hat die Preisrichterin Malgorzata Sowinska an diesem Tag zu bewerten. Die fachkundige Dame ist extra aus Polen angereist.
Andere Teilnehmer wiederum kommen aus Österreich, der Schweiz oder Luxemburg. Sogar aus Spanien sind Doggenbesitzer mit ihren Tieren dabei. Aber gefremdelt wird nicht. "Wir sind wirklich wie eine große Familie", sagt Kerstin Hennigs. Vielen von den anwesenden Züchtern ist sie schon bei anderen Schauen begegnet. "Denn wir sind ja viel unterwegs", so die Kloster Neuendorferin.
Die Tiere werden je nach Alterklasse und Farbschlag bewertet. Dabei wird insbesondere auf den Gang, die Haltung und das Gesamterscheinungsbild geachtet. Auch Augen und Gebiss sind zu bewerten. Der Katalog, den Malgorzata Sowinska pro Tier abzuarbeiten hat, ist umfangreich. Doch mit den Teilnahmen an den Schauen können die Doggen Anwartschaften für einen Championtitel erwerben. Zudem gibt es für alle Tiere eine Schleife und für die besten sogar handgefertigte Trophäen aus Holz. "Die finden wir schöner als Pokale", sagt Kerstin Hennigs.
Die Trophäe für den "Schönsten Hund der Schau", den bekommt an diesem Tag Noe vom Herstallturm. Der Heimatzwinger des Rüden befindet sich in Unterfranken.
Nach dem offiziellen Teil der Schau gibt es für die Vierbeiner Leckerlis, während für die Zweibeiner eine Abendbrottafel aufgebaut ist. Und viele tragen noch immer ein Kostüm. Die Devise lautete nämlich diesmal: Wer in Mittelalterkluft erscheint, erhält einen Nachlass beim Startgeld. Und viele haben davon Gebrauch gemacht.