Sportwoche Wo "lustige Omas" starten
Köckte ist eines der sportlichsten Dörfer in der Einheitsgemeinde. Das Besondere ist aber vor allem die Gemeinschaft.
Köckte l "Ist denn bei uns gar kein Mann dabei?" Überrascht schaut sich Vera Dömland am Sonnabend in ihrem Boßelteam um. Ihre Mitstreiterinnen verneinen lachend. Denn es wäre ja auch seltsam, wenn in der Mannschaft mit dem Namen "Die lustigen Omas" ein Opa mitboßeln würde. Obwohl, ein Herr ist dann doch an ihrer Seite: Wilhelm Schwerin hat sich den Damen auf ihrer Runde angeschlossen.
Ganz praktisch dabei sein kann der Senior zwar nicht, das macht sein Rücken nicht mehr mit. Aber "ich bin hier als Spurensucher dabei", verrät er schmunzelnd. Ein Maskottchen also. Dass er den Damen am Ende dann doch kein Glück bringt - die "lustigen Omas schaffen es nämlich nur auf den sechsten und damit letzten Platz -, nehmen die ihrem Wilhelm allerdings nicht krumm. Denn eigentlich ist das Finalturnier im Boßeln ja nur Spaß, genau wie alle anderen Wettkämpfe, die sich in Köckte wieder einmal über eine ganze Woche lang hinzogen.
Den Auftakt machte am Montag eine Radtour, die an der Kaffeetafel im Dorfgemeinschaftshaus ihr Ziel fand. Auf dem Plan an den einzelnen Wochentagen standen aber auch noch viele weitere sportliche Betätigungen. So gab es mehrere Kurse im Country-Linedance in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, es wurde Bingo gespielt und natürlich auch wieder ein Tischtennisturnier ausgetragen
Gymnastik für die älteren Köckter gab es ebenso, wie die berühmten Kurse zur Straffung von "Bauch-Beinen-Po" oder "Die 5 Tibeter". Eine weitere Wettkampfdisziplin war schließlich das Kegeln. Immerhin haben die Köckter einen eigenen Kegelverein. Deshalb wurde bei der Wertung auch unterschieden, ob der jeweilige Teilnehmer als aktiver oder nur als Freizeitkegler antritt. Gerecht sollte es schließlich zugehen.
Einer der Höhepunkte war dann der Freitag. Der stand nämlich ganz im Zeichen des Volleyballs. Drei Mannschaften gingen in diesem Jahr ans Netz. Siegreich waren dann die Jungs der Mannschaft "U 50-Köckte". Und während die jungen Leute sich auf dem Spielfeld verausgabten, ging es bei den älteren Herrschaften um den Spaß. Für sie standen nämlich lustige Sportwettkämpfe auf dem Plan.
Ohnehin sei die Beteiligung der Köckter Senioren jedes Jahr - und so auch in diesem - wieder sehr gut, lobte am Sonnabend Sportvereinsvorstandsmitglied Katrin Dömland: "Wenn wir unsere Älteren nicht hätten! Deshalb bieten wir für sie in der Sportwoche ja auch wirklich an jedem Tag einen eigenen Programmpunkt an." Aber natürlich war auch die Beteiligung der jungen Leute bei der diesjährigen Sportwoche wieder gut, versicherte die Mitorganisatorin.
Das Geheimnis einer so ansprechenden Veranstaltung, die regelmäßig Alte und Junge wieder ein bisschen näher zusammenbringt, ist aber sicher auch die Vorbereitung. Und die hat es in sich. Denn es geht ja nicht nur um die Versorgung - die die Sportvereinsdamen übrigens auch am Sonnabend vor dem Boßelturnier mit Bouletten, Bockwurst, Kartoffelsalat und sauren Gurken und später selbst gebackenem Kuchen lecker absicherten. "Wir treffen uns vom Vorstand immer extra zu einer Versammlung, um alle Aufgaben der Sportwoche aufzuteilen und alles zu besprechen", erläuterte Dömland.
"Die Frauen hatten eben viele neue Ideen."
Sie kann sich auch noch genau daran erinnern, wie die Sportwoche zustande kam: "Vor neun Jahren haben wir im Sportverein einen neuen Vorstand gewählt, es waren viele neue Vorstandsmitglieder dabei, vor allem sehr viele Frauen. Und die hatten dann eben auch viele neuen Ideen." Wie gut diese neue Idee angenommen wurde, zeigt die Tatsache, dass im kommenden Jahr bereits das 10-jährige Bestehen der Köckter Sportwoche gefeiert wird. Ein Programm für 2016 hat sich der Vorstand noch nicht überlegt. Spontanität ist eben auch eine hervorragende Eigenschaft der Köckter.