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Projekt „Medienklasse“ Wurden sie schon beschimpft? Gardelegener Schüler löchern Journalisten

Ziemlich knackige Fragen stellte am Donnerstag die 7b mal der Volksstimme. Die jungen Leute hatten sich im Rahmen des Projektes Medienklasse Besuch aus der Redaktion eingeladen.

Von Gesine Biermann 01.03.2025, 06:00
Unter anderem die 7b der Gardelegener Karl-Marx-Schule – mit ihrer Lehrerin Uta Preuß (hinten links) – beteiligte sich am Projekt Medienklasse der Volksstimme. Deshalb gab es in dieser Woche Besuch aus der Redaktion.
Unter anderem die 7b der Gardelegener Karl-Marx-Schule – mit ihrer Lehrerin Uta Preuß (hinten links) – beteiligte sich am Projekt Medienklasse der Volksstimme. Deshalb gab es in dieser Woche Besuch aus der Redaktion. Foto: Stefanie Herrmann

Gardelegen. - Zeitung lesen, das ist doch nur was für ältere Leute! Oder vielleicht doch nicht? Zwei Klassen der Gardelegener Karl-Marx-Sekundarschule – die 7b und die 9c – probierten das jetzt aus. Im Rahmen des Projektes „Medienklasse“ der Mitteldeutschen Zeitung und der Volksstimme lasen sie über mehrere Wochen jeden Tag im Unterricht die lokale Ausgabe der Volksstimme – und das nicht etwa online. Das gedruckte Exemplar gab es nämlich täglich als Schülersatz.

Medienklasse Volksstimme
Medienklasse Volksstimme
Volksstimme

Dazu lernten sie im Unterricht mit Deutschlehrerin Uta Preuß wichtige Fakten über Medien. Zum Beispiel wissen die Siebt- und Neuntklässler jetzt, wie man den wichtigsten Text auf einer Zeitungsseite nennt, was der Unterschied zwischen einer Reportage und einer Meldung ist oder warum Meinungsstücke immer gekennzeichnet sein müssen.

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Das Interesse war geweckt. Sie hatten Fragen. Deshalb gabs in dieser Woche Besuch.Stefanie Herrmann, vom Team der Gardelegener Redaktion, und Gesine Biermann, vom News Desk Altmark, hatten den jungen Leuten eine kleine Präsentation mitgebracht – zur Volksstimme und vor allem auch zum Beruf eines Journalisten.

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Sie selbst stellten danach dann aber eher weniger Fragen, sondern ließen sich – umgekehrte Welt – einfach mal von den Schülern interviewen. Und vor allem die 7b hatte sich darauf richtig gut vorbereitet. Und die Fragen waren durchaus knackig. Sie drehten sich nämlich längst nicht nur um die täglichen Arbeitszeiten und Verdienstmöglichkeiten eines Journalisten, wenngleich sich die Jungs und Mädchen natürlich auch dafür interessierten. Vielmehr gings tatsächlich um Inhalte: „Welche Parteien haben Sie in Ihren Kommentaren am häufigsten kritisiert?“, war zum Beispiel eine Frage. Klar gabs darauf auch eine ehrliche Antwort.

Wie viel Zeit verbringen Journalisten am Schreibtisch?

Wissen wollten die Schüler aber auch, wie lange man als Reporter einplant, um einen Artikel fertigzustellen, und welcher Text zu welchem Thema mal besonders viel Zeit brauchte. Sie waren neugierig darauf, wie viele Stunden Lokaljournalisten täglich am Schreibtisch zubringen oder ob es nach kritischen Texten auch schon mal Kritik oder gar Anfeindungen gab. Auf solche Fragen zu antworten, machte auch den Journalistinnen viel Spaß.

Das Fazit? Künftig werden die Schüler wohl mit anderen Augen auf Zeitungen schauen. Und vielleicht irgendwann selbst mal eine Zeitung abonnieren?! Immerhin gibts die ja nicht nur gedruckt auf Papier, sondern längst auch auf dem Tablet oder Handy.

In Sachen Papier und Druck dürfte es für die Schüler demnächst aber noch mal spannend werden. Denn ihre Lehrerin Uta Preuß hat auch noch einen Besuch im Barleber Druckzentrum für ihre Schüler angemeldet, wo die Volksstimme täglich produziert wird.

Das Schulprojekt „Medienklasse“ richtet sich an Schüler der 3., 4. und 5. Klasse sowie der 6. bis 10. Klasse aller Schulformen. Junior-Medienklasse ist auf zwei Wochen und Medienklasse auf vier Wochen ausgerichtet.

Es soll Lehrkräfte dabei unterstützen, Medien unkompliziert in den Schulalltag zu integrieren, und es soll Schülern dabei helfen, Medienkompetenz zu erlangen.Außerdem steigert es die Lesekompetenz, tut was für die Allgemeinbildung und bringt vor allem viel Spaß. Im vergangenen Jahr nahmen fast 10.000 Schüler aus 244 Schulen daran teil.