Autobahn Bördeland Gemeinde muss Plan zur Lärmminderung der A14 erstellen
Viel Lärm wird von der Autobahn 14 erzeugt. Neue Messungen sorgen für die Erstellung eines Plans zur Lärmminderung. Auch die Bürger können Ideen einbringen.
Biere - Mitten durch die Gemeinde Bördeland führt die Bundesautobahn 14 und grenzt besonders nahe an Welsleben, Biere und Eickendorf. Knapp zwölf Kilometer ist der entsprechende Abschnitt lang. Die vielbefahrene Straße bedeutet vor allem eines: Viel Krach für die Anwohner in der Umgebung durch die vorbeifahrenden Autos und Lkws. Schlafstörung und eine generelle Lärmbelästigung sind die Folge.
Mit mehr als drei Millionen Kraftfahrzeugen, die die Autobahn pro Jahr befahren, handelt es sich um eine Hauptverkehrsstraße. Gesetzliche Richtlinien sehen vor, dass bei dieser Auslastung der Straße der Umgebungslärm bewertet und bekämpft werden soll. Für Straßen mit weniger Verkehrsbelegung ist eine solche Maßnahme nicht notwendig.
Um dem Lärm nun entgegenzuwirken und diesen zukünftig zu verringern, muss die Gemeinde Bördeland bis zum 18. Juli 2024 einen sogenannten Lärmaktionsplan erstellen. Diese Pläne enthalten konkrete Maßnahmen zur Lärmminderung und zudem sollen so ruhige Gebiete vor zunehmenden Lärm geschützt werden.
Maßnahmen zur Lautstärkedämpfung
Die wohl bekanntesten Maßnahmen zur Lärmminderung sind Lärmschutzwände, – wälle oder eine Kombination aus beidem. Aber auch der Asphalt und die gefahrene Geschwindigkeit spielen eine Rolle bei der Lärmerzeugung.
Wie allerdings das Konzept der Gemeinde Bördeland aussehen wird, ist derzeit noch offen. In einem ersten Schritt wurde die Lärmkartierung im aktuellen Bördelandkurier veröffentlicht. „Über die Aufstellung eines Planentwurfes wird die Öffentlichkeit informiert“, heißt es im Bördelandkurier der Gemeinde.
Aber bereits jetzt können Vorschläge zur Lärmminderung eingebracht werden. „Gemeinsame Ideen mit Bürgern“ sollen gefunden werden, um einen Plan zur Senkung der Belastung durch den Umgebungslärm zu erstellen, heißt es auf der Sitzung des Gemeinderats Ende April.
Austausch mit anderen Kommunen
„Auch ein Austausch und eine Zusammenarbeit mit Staßfurt und weiteren Nachbarkommunen ist denkbar, da diese ebenfalls an der A14 liegen und auf diese das gleiche zukommt“, berichtete Gemeindebürgermeister Marco Schmoldt (SPD) auf der Sitzung des Rates.
Eventuell könne man so auch aufkommende Kosten einsparen, denn momentan sei unklar, wie hoch diese ausfallen werden. Zudem wird geprüft, welch Vorgaben und Voraussetzungen für den zu erstellenden Plan herrschen.
Doch wieso muss ein solcher gerade in diesem Jahr aufgestellt werden? Ausschlaggebend dazu sind neue Messungen. Europaweit werden nun einheitliche Berechnungsgrundlagen verwendet, die wesentlich komplexer sind und eine Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen der Kartierung von 2017 nicht mehr zulassen. Seinerzeit waren laut Auswertung null Anwohner betroffen. Jetzt werden zudem mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen und Lärmkrankheiten betrachtet.
Nach aktuellen Messungen seien 67 Bewohner im Nachtzeitraum einer erhöhten Belastung ausgesetzt. Da es sich dabei allerdings um eine durch mathematische Formeln berechnete Statistik handele, können durch mehr Anwohner, auch in anderen Ortsteilen, von dem Lärm betroffen sein, wenn dieser beispielsweise durch den Wind weitergetragen wird. Unabhängig von der Anzahl der Betroffenen ist die Gemeine dennoch zur Erstellung dieses Plans verpflichtet.
Alle Lärmkartierungsergebnisse können auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz eingesehen werden.