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Ferienfreizeit im Kultur- und Freizeitverein Süd V / Spaß haben und etwas dabei lernen Aus Leisten, Tapete und Bändern basteln Ferienkinder ihre eigenen Herbstdrachen

Von Manuela Langner 24.10.2011, 06:28

Erlebnisreiche Herbstferien verbrachten die Kinder im Kultur- und Freizeitverein Süd V. Sie erkundeten den Wald, bauten ihre Drachen selbst und trafen wichtige Vorbereitungen für Halloween.

Genthin l Enno war der erste, der zum Hammer griff. Waltraud Pop, Leiterin in Süd V, hatte vorgearbeitet und für jedes Kind zwei Leisten abgesägt und gekennzeichnet, auf welcher Höhe sie miteinander verbunden werden müssen. Am Donnerstag haben die Ferienkinder im Kultur- und Freizeitverein Süd V in Genthin Herbstdrachen selber gebastelt. "Ein bisschen schwierig ist das schon", sagte Maria. "Ein wenig Hilfe kann man dabei gebrauchen." Waltraud Pop und ihre Kolleginnen standen den Jungen und Mädchen bei jedem Arbeitsschritt hilfreich zur Seite.

Ein paar Hammerschläge reichten aus und der Nagel hielt Ennos Leisten fest zusammen. Er reichte den Hammer an seine Tischnachbarin Zoey weiter. Das Hämmern war für die Sieben- bis Zehnjährigen kein Problem, das Knüpfen des Bandes um die Leisten herum, das dem Drachen seine charakteristische Form gab, ist schon mühevoller gewesen.

Aus einer alten Rolle Tapete schnitten die Kinder den Drachenkörper aus. "Die Folie einer Einkaufstüte geht auch", sagte Waltraud Pop. Zu DDR-Zeiten sei Pergament- oder Packpapier verwendet worden.

Heutzutage müssen Kinder ihre Drachen eigentlich nicht mehr selber bauen. Es gibt die verschiedensten Drachentypen und die verschiedensten Motive beliebter Trickfilmfiguren zu kaufen. "Aber wir möchten, dass die Kinder wissen, dass man einen Drachen auch selbst herstellen kann", setzte Waltraud Pop hinzu, während sie mit ihrer Schablone eine Drachenform aufmalte und mit einer Schere aus der Tapete heraustrennte. "Meine Erfahrung ist: Kinder haben vor den Sachen viel mehr Respekt, als wenn man etwas im Supermarkt kauft." Zwar sollten die Kinder ihre Ferienfreizeit im Süd V vor allem fröhlich verbringen, dabei gern aber "spielerisch noch was mitkriegen".

So hatten die Jungen und Mädchen am Montag erste Schritte in der Selbstverteidigung geübt. Kati Meinhardt und Stefan Euer vom Tae Kwon-Do Center hatten sich Zeit für die Ferienkinder genommen. Am Mittwoch waren sie mit Revierleiter Steffen Lieder im Wald gewesen und hatten auf dem Naturlehrpfad ihr Wissen unter Beweis gestellt und neue Sachen dazu gelernt. Das Drachenbauen am Donnerstag hatte ein Genthiner Baumarkt möglich gemacht. Halloween-Taschen für die vielen Süßigkeiten, die kleine Hexen und Zauberer am 31. Oktober einheimsen können, wurden am Freitag hergestellt.

Die Drachen nahmen so langsam Form an. Waltraud Pop zeigte den Kindern, wie sie die Ecken im Papier einschneiden müssen. Die Ränder wurden umgeknickt und mit dem Band verklebt. Weil Moritz der letzte war, bei dem der Kleber landete, half ihm Julian, die Ränder zu befestigen. Angst vor klebrigen Finger hatte keiner.

"Was muss unser Drachen noch haben?", fragte Waltraud Pop ihre Bastelgruppe. "Einen bunten Schwanz", antworten die Kinder. Bloß Enno war skeptisch. Der Schwanz mache den Drachen schwerer, also fliege er schlechter, argumentierte er.

Mit blauen, grünen und roten Krepppapier verschönerten Celina und Moritz ihren bis jetzt noch einfarbigen Drachen. Die Kinder griffen zu Tusche und Pinsel oder zu Filzstiften, um ihrem Drachen ein Gesicht zu geben. Maria entschied sich für eine grüne Nase, Luca für Sommersprossen. "Einen Drachen zu bauen, macht Spaß. Weil wir schon mal einen in der Schule gebaut haben, ist es auch nicht so schwierig", sagte Zoey.