Wissen Ausstellung zum Jerichower Fachkrankenhaus in der NS-Zeit macht Station in Genthin
Schautafeln beschäftigen sich mit dem Thema „Euthanasie und Eugenik“ in den 30er und 40er Jahren.
Genthin - Mit der Geschichte des Jerichower Fachkrankenhauses zu Zeiten des Nationalsozialismus beschäftigt sich eine Wanderausstellung, die am Montag in der Stadt- und Kreisbibliothek in Genthin aufgestellt wurde.
Die Schautafeln zum Thema „Euthanasie und Eugenik - Das AWO Fachkrankenhaus Jerichow in der Zeit des Nationalsozialismus“ sind in den unteren Räumen der Einrichtung während der Öffnungszeiten zu sehen.
Schautafeln bringen Einzelschicksale näher
Die Roll-up-Ausstellung informiert über die Geschichte der Eugenik und die Aktion „T4“ (Bezeichnung für den Massenmord an mehr als 70.000 Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen Anfang der 40er Jahre).
Die Schau verknüpft die Geschehnissen mit Einzelschicksalen in der damaligen Landesheilanstalt Jerichow in der NS-Zeit. Die Schau erläutert Fachbegriffe, zeigt Hintergründe aber auch Täter und Opfer. „Wir haben die Ausstellung aus Anlass des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus nach Genthin geholt, da wir meinen, dass gerade heute die Beschäftigung mit dem Thema wichtig ist“, sagt Elke Förste, lokale Koordinatorin des Bundesprogrammes „Demokratie leben“.
Literatur zum Thema im Bibliotheksbestand
Die Bibliothek unterstützt die Ausstellung mit einem Bücherangebot zu dem Themenbereich. So gibt es etwa Bände der Bundeszentrale für politische Bildung zu den Bereichen „Holocaust“, „Auschwitz“ und „Nationalsozialismus“, die auch in größerer Anzahl vorliegen, so dass sie etwa im Schulunterricht eingesetzt werden könnten.
Auch vorhanden sind etwa die Bücher „Orte erinnern - Spuren des Nationalsozialismus in Berlin“ oder „Warum die Deutschen? Warum die Juden?“ des Historikers Götz Aly.
„Wir haben die Bücher im Umfeld der Schau aufgebaut“, erklärt Marina Conradi von der Bibliothek. Die Ausstellung selbst ist bis Freitag, 9. Februar zu sehen.