große resonanz bei Volksstimme-Aktion Mit Video: Bürgermeisterwahl 2024 in Genthin - hitzige Debatten zwischen Wählern und Kandidaten
Welche Themen soll ein neuer Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin in Genthin nach seiner Wahl angehen? Darüber diskutierten Bewerber und Einwohner auf dem Marktplatz. Mehr dazu auch im Video.
Genthin - Durchaus ins Plaudern kamen die fünf Bewerber um das Bürgermeisteramt in Genthin beim Kandidatenforum der Volksstimme. Zum ersten Mal war dafür ein Stand auf dem Marktplatz aufgebaut worden, an dem Kandidaten und Markttagbesucher miteinander ins Gespräch kommen konnten.
Mit dabei waren die Kandidaten Udo Krause (SPD), Alexander Otto (CDU), Guido Röthig (parteilos), Peter Wiedicke (parteilos) und Sarah Wöhling (parteilos). Und die Marktplatzbesucher kamen schnell mit dem Bewerbern ins Gespräch.
Bürgermeisterwahl 2024 in Genthin: Bürger plagen Sorgen um die Innenstadt
Die Stadtentwicklung ist eines der Themen, das die Genthiner bewegt. Das Wort Stillstand machte die Runde. Auch deshalb nutzten Gabriele und Joachim Herrmann die Gelegenheit, mit den Kandidaten zu sprechen. Ihre Befürchtung: Die Innenstadt, die jetzt schon mit einer hohen Leerstandsquote immer weniger Anreize biete, verliere mit dem Wegzug von Rossmann einen weiteren Magneten.
Video: Volksstimme-Aktion zur Bürgermeisterwahl in Genthin
(Kamera: Mike Fleske, Schnitt: Christian Kadlubietz)„Wo soll das hinführen?“, fragten die Eheleute. Die Attraktivität der Stadt sinke zusehends. Hier habe ein Bürgermeister keinen direkten Einfluss auf die Entscheidung zu Standorten oder Geschäftsschließungen, waren sich die Bewerber einig. Aber ein Bürgermeister könne den Unternehmergeist der Geschäftsleute unterstützen, meinte etwa Alexander Otto.
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Auf der anderen Seite habe ein attraktives Angebot an Geschäften auch immer etwas mit dem Kaufwillen der Menschen in der Stadt zu tun, gab Guido Röthig zu bedenken und sprach damit an, dass eine attraktive Innenstadt auch immer von mehreren Faktoren abhänge.
Eine weitere Herzensangelegenheit vieler Besucher war die medizinische Versorgung. So verlangen viele Gesprächsteilnehmer die Einrichtung einer Notfallstelle - am besten rund um die Uhr geöffnet und mit Röntgendiagnostik.
Wunsch nach Notfallversorgung in Genthin
„Meine Eltern sind auch im fortgeschritten Alter, ich sehe eine solche Einrichtung auch aus eigenem Interesse als unbedingt notwendig an und werde mich dafür stark machen“, meinte etwa Peter Wiedicke. Einig waren sich die Kandidaten darin, dass ein neuer Bürgermeister im Gespräch mit dem medizinischen Ausschuss der Stadt und auch mit den zuständigen Stellen sein sollte.
„Vergessen Sie aber auch die Dörfer nicht“, sprach Karola Engel aus Gladau ein weiteres Thema an. Sie mahnte an, dass auch dort für attraktive Bedingungen gesorgt werden müsse. Der alte Bahnhof in Gladau sei ein Schandfleck. Allerdings hätte ein Bürgermeister bei einem Privatgrundstück wie dem alten Bahnhofsgebäude wenig Einfluss.
Für Sarah Wöhling und Udo Krause, beide aus Tucheim, war es wichtig, dass sich auch in den Dörfern sichtbar etwas tun müsse. „Hier ist tatsächlich der Kontakt der Stadt in die Orte vernachlässigt worden“, stellte Krause fest. Das müsse sich wieder ändern.
Digitalisierung von Behördengängen in Genthin erwünscht
Ein weiteres Thema war die Digitalisierung. Hier wünschten sich Einwohner mehr digitale Möglichkeiten zur Erledigung von Behördendingen. „Wir sind gerade dabei, das Kassenwesen zu digitalisieren, Überweisungen online zu ermöglichen“, meinte etwa Guido Röthig, der selbst in der Genthiner Stadtverwaltung tätig ist. Viele Dinge müssten Schritt für Schritt erledigt werden.
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Eine höhere Digitalisierung zum Vorteil von Verwaltung und Einwohnern ist das Ziel aller Kandidaten. Alexander Otto verwies aber auch darauf, dass sich nicht alles digitalisieren ließe. „Um Unterlagen rechtssicher zu machen, braucht es oft noch einen Mitarbeiter, der eine Unterschrift unter gedrucktes Papier setzt.“ Die Mischung mache es letztlich.
Alle Kandidaten konnten sich beim Open-Air-Forum präsentieren, Dinge anreißen, die ihnen am Herzen lagen und gewisse Ziele umreißen.