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Pflanzen in Gewässern nehmen Überhand und behindern die Angler der Region Burger Fischereiverein: Wasserpest führt zum Fischsterben

Von Anja Keßler 21.10.2011, 04:25

Burg l Die Zeit der Angler hat sich verschoben - jetzt im Herbst beginnt die Hochzeit. Denn erst jetzt geht in den meisten Gewässern, die der Fischereiverein Burg mit seinen 18 Angelgruppen im Altkreis bewirtschaftet, die so genannte Wasserpest zurück. Wasserpest ist eine Pflanze, die wie viele weitere Wasserpflanzen in den Gewässern im Altkreis prächtig gedeiht und damit den Anglern schwer zu schaffen macht.

"Wir haben sehr nährstoffreiche Gewässer", erklärt Rainer Stutzig vom Fischereiverein. Die meisten Teiche und Seen sind umgeben von landwirtschaftlichen Flächen, die gedüngt werden. Dieser Dünger gelangt ins Wasser, die Pflanzen sprießen. "Es gibt kein Mittel dagegen. Denn wenn die Pflanzen beim Versuch, sie zu entfernen, abbrechen, gedeiht aus dem Rest eine neue Pflanze", erklärt Stutzig. "Keine Harke oder Forke kann das Problem langfristig beseitigen."

So lange die Sonne scheint, sind die Pflanzen sogar nützlich. Durch die Fotosynthese wird das Wasser stark mit Sauerstoff angereichert. Auch bieten die Pflanzen Räubern wie dem Hecht gute Versteckmöglichkeiten, die andere Fische für ihre Brut nutzen. Doch ein Zuviel bewirkt das Gegenteil: "Im Kiessee Königsborn bilden die Pflanzen regelrecht eine Decke, kein Licht kommt im Wasser an. Der See kippt jeden Sommer um", sagt Stutzig. Im Winter, wenn die Pflanzen absterben und faulen, hat das bei Eisgang mit Schnee ein Fischsterben zur Folge. So ist es im vergangenen, sehr langen und harten Winter passiert: "Wir hatten einen Verlust von zwei Tonnen Fisch im Kiessee Königsborn." Der Fischbesatz des Vorjahres wurde so zum Totalausfall.

Insgesamt bewirtschaften die mehr als 840 Mitglieder des Burger Vereins 33 fließende und stehende Gewässer mit etwa 900 Hektar Fläche.