Bürgermeisterwahl Genthin 2024 CDU-Kandidat Alexander Otto nimmt Anlauf: Politik ist seine Freizeitbeschäftigung
Am 10. November wählt Genthin ein neues Stadtoberhaupt. Die Volksstimme stellt die Bürgermeisterkandidaten im Porträt vor. Heute: Alexander Otto (CDU).
Genthin. - Für das Gespräch mit der Volksstimme sucht sich der Bürgermeisterkandidat Alexander Otto (32) einen Platz am Elbe-Havel-Kanal hinter dem Lidl-Parkplatz aus. Denn als Jugendlicher habe er mit seinen Freunden dort oft Zeit verbracht. Überhaupt sei für ihn der Kanal mit vielen schönen Erinnerungen verbunden, da dieser für den Altenplathower und seine Freunde oftmals der Haupttreffpunkt gewesen sei.
In der Zwischenzeit schloss er 2017 sein Masterstudium im Bereich Personalmanagement an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg ab. Von 2020 bis 2021 arbeitete er als Büroleiter im Deutschen Bundestag.
Seit 2021 arbeite er als Personalrechtsreferent des Ostdeutschen Sparkassenverbands in Berlin und müsse dafür regelmäßig in die Hauptstadt pendeln. Jedoch sei die „hervorragende Zuganbindung“ eine optimale Voraussetzung für Pendler aus Genthin.
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Innerhalb einer Stunde sei er in Berlin-Mitte an seinem Arbeitsplatz. So seien gerade die Anbindungen Genthins zu Land und zu Wasser die größten Stärken der Stadt und gleichzeitig auch der thematische Hauptschwerpunkt seiner Kandidatur. Nun wolle der Altenplathower in Genthin auch ein Haus bauen, denn die Stadt sei trotz seiner Arbeitsstelle in Berlin sein Lebensmittelpunkt.
Welches Alter ist das richtige für eine Bürgermeisterwahl?
Eine der Hauptfragen zu seiner Person und zur Kandidatur, räumt Otto ein, sei sein mit 32 Jahren relativ junges Alter. Jedoch gäbe es in Sachsen-Anhalt mehrere junge Bürgermeister, zum Beispiel Marcus Weise, der mit 26 Jahren der Bürgermeister von Harzgerode wurde.
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Daher sei es „gar nicht so ungewöhnlich mit Anfang 30 zu einer Wahl anzutreten oder solch ein Amt zu bekleiden“. Zumal er von seiner Partei im Jahr 2018 intern schon einmal für eine Bürgermeisterwahl vorgeschlagen wurde, er den Vorschlag und die Kandidatur aufgrund seiner „damals fehlenden Lebenserfahrung“ jedoch ausschlug, so Otto.
Ein Jahrzehnt Erfahrung mit Kommunalpolitik
Nun aber sei es für ihn der perfekte Zeitpunkt anzutreten. Denn immerhin habe er mittlerweile zehn Jahre Erfahrung in der hiesigen Kommunalpolitik sammeln können und wisse daher genau, welche Themen für Genthin relevant seien, welche Probleme es gäbe und wo angepackt werden müsse.
Denn seit 2014 ist er für die CDU im Genthiner Stadtrat. Und fügt hinzu, dass bei dem Amt als Bürgermeister für ihn das Interesse jedoch erst der Stadt gelte und nicht der Partei. Die Aufgabe des Bürgermeisters sei für ihn vor allem, für das Wohl der Stadt und der Bürger zu sorgen und dafür würde und müsste er die Zusammenarbeit mit allen Fraktionen mit einbeziehen.
Außerdem wolle er als Bürgermeister als Leitfigur mitgestalten und für die jüngere Generation auch in gewisser Weise ein Vorbild sein. So unterstreicht er, dass sein Alter keineswegs ein Hindernis, sondern eine Brücke zu allen Generationen sei.
Der Blick in die Zukunft
Erst vor wenigen Monaten wurde Otto mit den zweitmeisten Stimmen aller Kandidaten zum dritten Mal in den Stadtrat und sogar in den Kreistag Jerichower Land gewählt. Mit dem hohen Zuspruch habe er nicht gerechnet und malt sich daher die Chancen auf das Bürgermeisteramt als „gar nicht so schlecht“ aus.
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Gleichzeitig stünde ihm gegenüber jedoch der Vorwurf im Raum, dass er die Kandidatur und das Amt „nur als Sprungbrett“ nutzen wollen würde. Das weist Otto auf Nachfrage entschieden zurück und meint, dass er bereit dazu wäre und nicht ausschließe, bei einer Wahl zum Bürgermeister auch zu einer Folgeamtszeit in sieben Jahren anzutreten. „Nichts wird mich hier so schnell weg kriegen“, fügt er lachend hinzu.
Tropische Pflanzen im Garten
Auf die Frage, wie er seine Freizeit gestalten würde, antwortet Otto mit: „Kommunalpolitik ist meine Freizeit. Denn die nimmt viel Zeit und Konzentration für sich ein. Ich mache das aber auch sehr gern.“ Ansonsten habe er zu seinen Studienzeiten auch das Reisen für sich entdeckt. Andere Landschaften zu sehen und neue Eindrücke zu bekommen sei für ihn ein großer Inspirationsquell und Ausgleich.
So haben ihn seine Reisen zu seinem größten Hobby gebracht: tropische Pflanzen. Er züchte diverse Zitrusfrüchte, Palmen und Bananen in seinem Garten. „Man glaubt erst, dass die Temperatur für solche Pflanzen nicht geeignet wäre – und dann hast du plötzlich lauter Bananen im Garten“, erzählt er freudestrahlend. Die Gartenarbeit sei für ihn vor allem der nötige Ruhepol.