Genthiner Bahnhof lautet die Auflösung des Heimatfotorätsels / Nur richtige Antworten Dampfende Lokomotiven, geklaute Fahrräder und viele glückliche Momente
Genthin | Der Genthiner Bahnhof ist in dieser Woche die Lösung des Heimatfoto-rätsels. Das markante Gebäude, das in den 1840er Jahren entstand, erkannten alle Anrufer wieder.
Weil sein Opa Bahnmeister war, bewohnten die Großeltern von Kurt Besser aus Genthin eine Wohnung im ersten Stock des Bahnhofsgebäudes. Als kleiner Junge sei er fasziniert davon gewesen, wenn die Dampflokomotiven vorüber gefahren seien. Das große Bahnunglück vom 22. Dezember 1939, das hunderte Tote und Schwerverletzte forderte, erlebte die Familie dort nicht. Der Großvater schied im September 1939 aus den Bahndienst aus, die Wohnung konnte nicht länger genutzt werden.
"Trotz der Modernisierung im Rahmen des ICE-Ausbaus konnte das Bahnhofsgebäude in seiner ursprünglichen Architektur erhalten bleiben", schreibt der frühere Stadtarchivar John Kreutzmann in seinem Buch "Genthin wie es früher war". Die zweigleisige Bahnstrecke Berlin-Magdeburg sei von 1837 bis 1846 erbaut worden und seit 1845 in Betrieb.
Vom Genthiner Bahnhof aus ist Elvira Koscholl mit dem Zug zur Ausbildung nach Magdeburg gefahren. "In der Zeit wurden mir zwei Fahrräder geklaut, die nie aufzufinden gewesen sind", erzählte sie. Das ist Siegrid Schuhknecht aus Kade nie passiert, obwohl sie ihr Fahrrad am Bahnhof nie angeschlossen hat. Die Radaufbewahrung habe aber, so weit sie sich erinnern könne, unter Aufsicht gestanden.
Ein Taxi sei auch nie zu kriegen gewesen, wenn sie von Jugendtourist-Reisen zurück nach Genthin gekommen sei, ergänzte Elvira Koscholl. Also musste sie mit dem schweren Gepäck durch die Stadt laufen. "Das ist mir so in Erinnerung geblieben." Aber der Bahnhof könne ja nichts dafür, dass der Ort so auseinander gezogen sei.
Für Uta Scheller war es eine besondere Freude, das alte Foto vom Bahnhofsgebäude in der Volksstimme zu entdecken. "Ich habe dort früher mit meinen Eltern und Geschwistern gewohnt", berichtete sie.
"Staatsbahnhof hieß der Bahnhof früher", wusste Elvira Briest aus Parey. Sie hat sich zwar vor langer Zeit in den Nachbarort verheiratet, aber als "alte Genthinerin interessiere ich mich immer noch, was in Genthin passiert." Wie viele andere konnte auch sie erklären, dass die Bezeichnung Staatsbahnhof in Abgrenzung zum Kleinbahnhof gewählt wurde, um Verwechslungen zu vermeiden. Unter allen Teilnehmern wurde Manfred Zerbe aus Brettin als Gewinner des Volksstimme-Duschtuches und Kugelschreibers ausgelost. Der Gewinn kann ab Montag in der Volksstimme-Redaktion, Brandenburger Straße 55-57, abgeholt werden.